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Buchholtz, Helen (eig. Charlotta Helena, auch: Helen Geiger-Buchholtz)

Buchholtz, Helen (eig. Charlotta Helena, auch: Helen Geiger-Buchholtz)

Komponistin, Pianistin, Sängerin

geboren: 24.11.1877 in Esch an der Alzette (Luxemburg)

gestorben: 22.10.1953 in Luxemburg-Ville


Artikel

Buchholtz erhielt schon in ihrer Kindheit Musikunterricht und begann zu komponieren. 1914 heiratete sie den deutschen Arzt Bernhard Geiger. Das Paar zog nach Wiesbaden und wohnte von 1914–21 in der Taunusstraße 25. In Wiesbaden setzte sie ihre Musikstudien und Kompositionen fort, die sie unter ihrem Geburtsnamen Buchholtz veröffentlichte. Nach dem Tod ihres Mannes 1921 zog sie wieder nach Luxemburg.

Während der deutschen Besatzung widmete sie ihrem Land die Komposition »U Letzeburg« (Für Luxemburg). Am 10.02.1945 erschien ihre Liedkomposition »Do’deg Dierfer 1945« (Tote Dörfer). Das Lied entstand im Gedenken an die in der Endphase des Zweiten Weltkriegs zerstörten Dörfer des Öslings – einer Region im Norden Luxemburgs – und ihrer Bevölkerung. Deutsche Truppen hatten im Dezember 1944 unter anderem den Ösling nach der Befreiung durch die Westalliierten erneut besetzt. Bei den nachfolgenden Kämpfen zwischen amerikanischen und deutschen Truppen kam es zu enormen Zerstörungen und großem Leid unter der Einwohnerschaft.

Bei ihrem Tod hinterließ Buchholtz rund 140 Kompositionen, die fast vergessen schienen. Ihre Werke wurden erst am Ende des 20. Jahrhunderts zufällig wieder entdeckt und von einem ihrer Nachfahren dem »Euterpe-Frauenmusikforum Luxemburg im cid-femmes« überlassen. Das »Archiv Helen Buchholtz im Cid-femmes« wurde im Herbst 2000 eröffnet. Buchholtz gilt als die bedeutendste luxemburgische Musikerin ihrer Zeit.

Literatur

Roster, Danielle: Buchholtz, Helen. In: MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen, hg. von Beatrix Borchard, Hochschule für Musik und Theater Hamburg 2003 ff., Onlinefassung, Stand 21.3.2012.