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Buttlar-Brandenfels, Horst Julius Ludwig Otto Freiherr Treusch von

Buttlar-Brandenfels, Horst Julius Ludwig Otto Freiherr Treusch von 

Offizier, Luftschiffkommandant

geboren: 14.06.1888 in Hanau

gestorben: 03.09.1962 in Berchtesgaden


Artikel

Buttlar-Brandenfels (auch Butler, Buttler oder Treusch von Buttlar-Brandenfels) ist der Name eines oberfränkisch-hessischen Adelsgeschlechts. Buttlar-Brandenfels, der einer Offiziersfamilie entstammte, trat in die Kaiserliche Marine ein und war zunächst Seekadett, dann Marineoffizier. Er tat auf der SMS Hohenzollern Dienst.

Während des Ersten Weltkrieges war er als Kapitänleutnant Kommandant von Marine-Luftschiffen. Zunächst war er auf dem neu eingerichteten Luftschiffflughafen in Hage/Ostfriesland stationiert. Eines der ersten dort stationierten Luftschiffe war die LZ 31 (L6). Unter Buttlar-Brandenfelds Führung unternahm es bis zum 04.08.1915 insgesamt 36 Aufklärungsflüge über die Nordsee sowie zwei Angriffe auf Ziele in England. Dabei geriet LZ 31 mehrfach unter Artilleriefeuer und wurde beschädigt. Wenig später wurde das inzwischen veraltete Schiff nach Dresden überstellt und in ein Schulluftschiff umgewandelt. In der Folgezeit kam es zu Geschwaderangriffen auf Ziele in England, an denen auch LZ 41 unter Buttlar-Brandenfels beteiligt war. Die umfangreiche Bombardierung von Städten aus der Luft war mit Zeppelinen erstmals möglich und gehört seitdem zur Kriegsführung.

Am 19.10.1917 kommandierte Buttlar-Brandenfels einen Geschwaderangriff mit elf Militärluftschiffen von Tondern in Belgien aus auf London. Der Angriff wurde seinerzeit als »Silent Raid« bekannt, da durch die Höhe von weit über 5.000 m am Boden keine Motorengeräusche vernehmbar waren. Am 09.04.1918 erhielt Buttlar-Brandenfels dafür den Orden »Pour le Mérite«. Ferner besaß er das Eiserne Kreuz (1914) II. und I. Klasse, das Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und das Hanseatenkreuz Hamburg.

Mit dem Buch »Zeppeline gegen England« veröffentlichte er 1931 seine Kriegserlebnisse.

Im Zweiten Weltkrieg war Buttlar-Brandenfels Flughafenkommandant der Luftwaffe von Frankfurt am Main. Buttlar-Brandenfels lebte zuletzt in Wiesbaden, wo er auch begraben wurde.