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Café Blum

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In den »Gründerjahren« nach dem gewonnenen Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 kam es in Wiesbaden zu einem bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufstieg. Die Wilhelmstraße, wo wohlhabende Kurgäste und Einheimische flanierten, bot sich alsbald als hervorragender Standort eines neuen, exklusiven Cafés an. Dessen Inhaber, der Konditormeister Friedrich Blum, der zunächst 1878 in der Schützenhofstraße sein Café eröffnet hatte, erlebte, inzwischen zum Hoflieferanten avanciert, ab 1882 eine Blüte seines Kaffeehauses. Trotz der beiden Weltkriege konnte sich das Haus über mehrere Generationen behaupten.

Zur 100-Jahr-Feier am 01.09.1978 wurde der damalige Inhaber und Nachfolger Alfred Schönemann mit der Stadtplakette in Gold, der Bronzeplakette der Industrie- und Handelskammer und dem Diplom der Handwerkskammer sowie der Verdienst- und Ehrenbrosche der Innung geehrt. 2008 ist das Café Blum umgezogen. Es befindet sich heute (Stand 2015) am oberen Ende der Wilhelmstraße.

Literatur

Fischer-Dyck, Marianne: Geschichten aus dem alten Wiesbaden. In: WL 10/1978 [S. 17].