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Dahlem, Valentin

Dahlem, Valentin

Landwirt, Mennonitenprediger

geboren: 26.12.1774 in Erbes-Büdesheim bei Alzey

gestorben: 23.01.1840 in Frauenstein


Artikel

Nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung pachtete Dahlem den Koppensteiner Hof in Wiesbaden. Als einer der ersten betrieb er die Landwirtschaft nach wissenschaftlichen Erkenntnissen und führte z. B. den Anbau von Kartoffeln ein, der den ansässigen Bauern noch unbekannt war. Seit 1831 lebte Dahlem auf dem Hof Rosenköppel bei Frauenstein. Er erwarb Kenntnisse in Latein und Griechisch und beherrschte die hebräische Sprache.

1790 entstand in Wiesbaden eine Mennonitengemeinde aus Familien, die aus der Pfalz nach Nassau-Usingen gekommen waren und Dahlem zu ihrem Prediger wählten. 1830 zählte sie 14 Familien. Dahlem trat für strenge Disziplin und Moral ein und erarbeitete eine Gottesdienstordnung, die im Juni 1806 in Ibersheim von allen Gemeindeältesten aus Baden und Württemberg angenommen wurde. Sie galt auch in den Gemeinden in der Pfalz und Hessen bis 1852 und in Baden bis 1876 und diente als Vorbild für spätere Gottesdienstordnungen. Nach seinem Tod löste sich die Wiesbadener Gemeinde auf, die er ein halbes Jahrhundert geführt hatte. 1963 wurde in Frauenstein der Dahlemweg nach ihm benannt.

Literatur

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten,(Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) 2. Aufl., Wiesbaden 1992 [S. 118].

Spielmann, Christian: L. Valentin Dahlem, Lebensbild eines nassauischen Mennoniten-Predigers, Wiesbaden 1914.