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Disch, Hubert Anton

Disch, Hubert Anton

Schiffsreeder, Fabrikant, Kaufmann

geboren: 25.10.1821 in Rees bei Düsseldorf

gestorben: 06.12.1891 in Mainz


Artikel

Der gelernte Flussschiffer Disch arbeitete 1847–55 als Kapitän bei der Düsseldorfer Passagierbootgesellschaft.

1855 machte er sich selbstständig und betrieb auf dem heutigen Gelände der Cellulosefabrik in Kostheim eine Kohlenhandlung. Er ließ Kohle mit eigenen Schiffen aus dem Ruhrgebiet nach Kostheim transportieren, wo er die Ladung auf kleinere Mainschiffe umladen ließ.

Ab Ende der 1860er-Jahre setzte er entgegen der Meinung der Fachwelt auf den Bau und Betrieb von eisernen, mit Dampfkraft betriebenen Schiffen, eine für die damalige Zeit bahnbrechende Idee, die maßgeblich zum Aufstieg der gesamten Rheinschifffahrt beitrug. Später kamen drei Schraubenschleppdampfer zu seiner Flotte hinzu. Bis zur Eröffnung der heutigen Theodor-Heuss-Brücke 1885 übernahmen seine Schiffe den Fährverkehr zwischen Mainz und Kastel. Sein fachliches Können im Schiffs- und Hafenbau fand große Anerkennung; er gründete Firmenniederlassungen in Mannheim und Duisburg. 1886 ernannte ihn der hessische Großherzog zum Kommerzienrat.

Am 01.06.1885 eröffnete Disch in Kostheim die Kostheimer Cellulosefabrik AG (»die Cellulose«). Ferner erwarb er ein eigenes Bergwerk für seinen Kohlenhandel und gliederte 1887 all seine Unternehmen in die »AG für Handel und Schifffahrt A.H.D.« ein. 1891 ließ Disch den Cellulosehafen für eiserne Schiffe ausbaggern und konnte so die gestiegenen Mengen an Holz und Kohle sowie die Fertigprodukte, Papier und Cellulose auf dem Wasserweg transportieren.

Literatur

Frenz, Willi: Die Kostheimer Cellulosefabrik. Ihr Wandel und ihre Bedeutung für Kostheim, Kostheim 2000 (Schriftenreihe des Kostheimer Heimatvereins; Eigendruck).

Lerner, Franz: Disch, Hubert Anton. In: Neue Deutsche Biographie [S. 743].