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Dyckerhoff, Eugen Julius Richard

Dyckerhoff, Eugen Julius Richard

Fabrikant

geboren: 08.05.1844 in Mannheim

gestorben: 04.08.1924 in Biebrich


Artikel

Dyckerhoff machte nach dem Abitur eine kaufmännische Lehre in Mannheim. 1864 arbeitete er in einem Waffenengrosgeschäft in Paris, kehrte aber noch im selben Jahr in die Firma Dyckerhoff und Söhne zurück. Sein Vater sandte ihn nach Karlsruhe, um das bislang wenig erfolgreiche Unternehmen zur Herstellung von Betonwaren in die Hand zu nehmen. Dyckerhoff wurde Teilhaber der Zementwarenfabrik »Lang und Co.« in Karlsruhe. Als Lang ausschied, trat Gottlieb Widmann (1817–1894), Dyckerhoffs Schwiegervater, in die Firma ein, die dann in Dyckerhoff & Widmann (Dywidag) umbenannt wurde.

Während Widmann seine kaufmännische Erfahrung einbrachte, konnte Dyckerhoff sich auf die Verbesserung der Qualität der Zementwaren konzentrieren. Diesem Ziel diente auch 1870 die Gründung einer Fabrik in Biebrich. Dyckerhoff wollte damit eine enge Verbindung zum Werk seiner Brüder Gustav Wilhelm Wernhard Dyckerhoff und Rudolf Philipp Wilhelm Dyckerhoff in Amöneburg herstellen, um in Zusammenarbeit mit seinem Bruder Rudolf die Qualität der Dyckerhoffschen Erzeugnisse zu steigern.

Dyckerhoff kann als Wegbereiter des deutschen Betonbaus angesehen werden. Er fand zunächst im Tiefbau, dann aber auch im Hochbau zwei neue Gebiete für seine unternehmerische Tätigkeit. Zu den ersten bedeutenden Bauten gehörten der 1880 errichtete Gasbehälter in Frankfurt am Main, der in Stampfbeton errichtet worden war, sowie der 1882 erbaute Behälter für die Wiesbadener Wasserwerke.

Dyckerhoff wurde in seinem Leben hoch geehrt: 1902 Geheimer Kommerzienrat, 1913 Geheimrat, 1921 Ehrendoktor der TH Charlottenburg und 1921 Ehrenbürger der TH Karlsruhe. Dyckerhoff fand in der Familiengrabstätte auf dem Friedhof Biebrich seine letzte Ruhestätte.

Literatur

Chronik der Familie Dyckerhoff, Wiesbaden 2004, 2.7.15.

Klaas, Gert von: Weit spannt sich der Bogen 1865–1965. Die Geschichte der Bauunternehmung Dyckerhoff & Widmann, München 1965.