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Řebíček, Josef

Řebíček, Josef

Dirigent, Geiger, Komponist

geboren: 07.02.1844 in Prag

gestorben: 24.03.1904 in Berlin


Artikel

Bereits als Achtjähriger begann Řebíček. mit dem Klavierstudium; später erhielt er Violinunterricht am Prager Konservatorium. Seine erste Anstellung fand er in Weimar beim Hoforchester unter Franz Liszt. Mit 19 Jahren war er Konzertmeister eines Orchesters in Prag, später am dortigen Deutschen Landestheater.

1866 kam er nach Wiesbaden; bereits 1868 wurde er erster Konzertmeister. Er leitete am Wiesbadener Theater auch zahlreiche Opern und förderte die Aufführung der Opern Richard Wagners. Dank seiner Förderung wurden in Wiesbaden schon 1879 Antonín Dvořáks Werke aufgeführt. 1883 wurde Řebíček an das Kaiserliche Theater in Warschau berufen, 1891 wechselte er an die Königliche Oper Budapest. 1893 kam Řebíček nach Wiesbaden zurück.

Für die Eröffnungsvorstellung des neuen Wiesbadener Theaters 1894 komponierte er ein Festspiel nach einer Textvorlage von Generalintendant Georg von Hülsen und von Josef von Lauff. Auch bei den Maifestspielen war er einer der wichtigen Dirigenten. 1897 wechselte er als Kapellmeister zu den Berliner Philharmonikern.

Seit 1872 war er mit der Sopranistin Elisabeth Löffler (1849–1921) verheiratet, die er in Wiesbaden kennen gelernt hatte. Řebíček hinterließ eine Reihe eigener Kompositionen, unter anderem eine Sinfonie in h-Moll. Die Kritik würdigte ihn vor allem als Dirigenten.

Literatur

Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1850 (ÖBL), Bd. 9. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1988.

Vollmer, Eva Christina: Vom nass. Hoftheater zum Berliner Kaiserstil 1852–1903. In: Hildebrand, Theater in Wiesbaden [S. 64–76].