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Fach, Alexander

Fach, Alexander

Bauingenieur, Architekt

geboren: 24.08.1815 in Eppstein

gestorben: 11.03.1883 in Wiesbaden

Artikel

Fach trat nach dem Studium an der Bauakademie in Karlsruhe in den Dienst der Stadt Wiesbaden. 1853–62 war er beim Bau der Marktkirche, ein Werk des Architekten Carl Boos, als »ausführender Baumeister« mit der technischen Bauleitung betraut. Boos hatte ihn zuvor nach Berlin geschickt, damit er an der von Karl Friedrich Schinkel erbauten Werderschen Kirche die Technik der »gebrannten Tonsteine« studiere. 1854–56 wurde nach Fachs Plänen eine monumentale, burgähnliche Villa am Biebricher Rheinufer errichtet. 1863 ernannte man Fach zum ersten Stadtbaumeister von Wiesbaden. In dieser Zeit erwarb er sich große Verdienste um die Erweiterung der Stadt über das von Christian Zais konzipierte Historische Fünfeck hinaus.

1871 erstellte er einen Bebauungsplan für Wiesbaden, der lange Zeit Richtlinien für die städtebauliche Entwicklung der Stadt vorgab. Dieser umfasste die Ringstraße im Verlauf des Bismarckrings, des Kaiser-Friedrich-Rings und vertikal zum Kaiser-Wilhelm-Ring – heute Gustav-Stresemann-Ring. Wesentliche Verbesserungen der Infrastruktur brachten die 1870 fertig gestellte allgemeine Wasserleitung und die nach der Typhusepidemie von 1885 zügig durchgeführte Kanalisation der Stadt. Nach seinen Entwürfen entstanden die heutige Oranienschule (1866–68) und die Schule auf dem Schulberg. Während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 soll er sich besondere Verdienste um das Militär- und Sanitätswesen erworben haben.

1873 trat Fach in den Ruhestand, er wurde auf dem Nordfriedhof beerdigt.

Literatur

Herrmann, Albert: Gräber berühmter und im öffentlichen Leben bekanntgewordener Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen, Wiesbaden 1928 [S. 232].

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 183].