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Filmarchiv des Deutschen Filminstituts – DIF

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Das Deutsche Filminstitut – DIF e.V. ist das älteste filmwissenschaftliche Institut der Bundesrepublik; es wurde am 13.04.1949 gegründet. Seinen Sitz hatte das »Deutsche Institut für Filmkunde«, wie es zunächst hieß, anfangs im Schloss Biebrich. Heute ist es in Wiesbaden und in Frankfurt am Main ansässig.

Seine Aufgabe ist die Vermittlung deutscher und internationaler Filmgeschichte und Filmkultur. Eine besondere Rolle spielen dabei die Archive des DIF. Hier werden Materialien gesammelt, konserviert, restauriert, für die Öffentlichkeit aufbereitet und für kommende Generationen bewahrt. In Wiesbaden sind das DIF mit seinem Filmverleih, das Bildarchiv sowie das goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films ansässig.

Das im Januar 2009 in der Friedrich-Bergius-Straße neu eröffnete Archivzentrum verwahrt mehr als 20.000 Filmkopien, von der Stummfilmzeit bis heute. Zu den Aufgaben des DIF gehören der Verleih (Stummfilmklassiker, frühe Tonfilme, internationale Produktionen im 35mm-Kinoformat und im digitalen Filmformat für nicht-kommerzielle Veranstaltungen), die Archivierung (professionelle Filmeinlagerung für Filmemacher, Produzenten, Verleiher, Institutionen und Privatpersonen) und Filmhinterlegung (unter anderem Hessische Filmförderung), die Konservierung und Restaurierung bedeutender Filmwerke, die Forschung (Filmsichtungen und Filmrecherche, Publikation von DVDs) sowie die Lizenzierung (Vergabe von Vertriebs- und Verwertungsrechten für 3.500 Kinofilme aus dem Rechte-Bestand der KINEOS-Gruppe, ehemals KirchMedia GmbH).

Das Bildarchiv verwahrt etwa 2,3 Millionen Fotos und Dias zu nationalen und internationalen Filmproduktionen. So befindet sich im Bestand neben Fotografien aus den frühen Jahren – darunter Klassiker wie Robert Wienes »Das Cabinet des Dr. Caligari« und Sergej M. Eisensteins »Panzerkreuzer Potemkin« – auch Bildmaterial zu aktuellen Neuerscheinungen, wie zu Peter Jacksons »Hobbit«-Trilogie (2012–2014) oder Til Schweigers »Honig im Kopf« (2014). Enge Kontakte zu Verleihern und Verlagen sorgen für die ständige Erweiterung der Bestände. Neueste deutsche und ausländische Produktionen werden häufig bereits vor ihrem Kinostart in die Sammlungen aufgenommen. Fotos zu den in Deutschland nach 1945 gezeigten Spielfilmen liegen nahezu vollständig vor.

Das Deutsche Filminstitut ist neben der Deutschen Kinemathek, der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und der DEFA-Stiftung aktuell an der Digitalisierung des deutschen Filmerbes beteiligt. Insgesamt stellt die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (wie bereits 2014) auch in 2015 eine Millionen € dafür bereit, das DIF erhält 250.000 €. Filme aus dem Verleih sind in Wiesbaden in der Caligari FilmBühne und in Frankfurt im Kino des Deutschen Filmmuseums zu sehen.