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Fresenius, Wilhelm Karl Achim Remigius

Fresenius, Wilhelm Karl Achim Remigius

Chemiker, Professor

geboren: 04.07.1878 in Wiesbaden

gestorben: 25.04.1949 in Wiesbaden


Artikel

Fresenius, Sohn von Remigius Heinrich Fresenius, dem ältesten Sohn des Firmengründers Carl Remigius Fresenius, wurde im Chemischen Laboratorium Fresenius ausgebildet und studierte bis zu seiner Promotion Chemie in Berlin und Bonn. Ab 1906 war er im familieneigenen Laboratorium als Dozent tätig und übernahm 1920 mit seinem Vetter Remigius Ludwig Fresenius dessen Leitung.

1936–45 war Fresenius Herausgeber der Zeitschrift für Analytische Chemie, in der er auch regelmäßig publizierte, und verfasste einen Teil des »Handbuchs für Lebensmittelchemie« (1941). Mit seinem Vetter Ludwig Remigius arbeitete er an der Erweiterung der »Anleitung zur quantitativen chemischen Analyse« zu den mehrbändigen Handbüchern der Analytischen Chemie (erschienen ab 1940).

Fresenius und sein Vetter hatten das Chemische Laboratorium Fresenius nach Ende des Ersten Weltkrieges übernommen, einer für die Firma wirtschaftlich schwierigen Zeit, unter anderem weil Auslandsaufträge weitgehend ausblieben. Jedoch erreichte die Zahl der Studierenden am Unterrichtslaboratorium bereits 1920 wieder normales Niveau. In den Folgejahren gelang die Etablierung der praxisnahen Ausbildung zum Chemotechniker, die 1931 als Ausbildungsberuf anerkannt wurde. Ab 1936, dem Todesjahr seines Vetters, leitete Fresenius das Chemische Laboratorium allein.

Während der NS-Zeit blieb die wirtschaftliche Situation durch die Inlandsnachfrage zunächst stabil. Mit Ausbruch des Krieges wurde eine große Zahl der Auszubildenden einberufen. In der Nacht vom 02. zum 03.02.1945 wurden die Laboratorien in der Kapellenstraße 13–15 bei Bombenangriffen zerstört und die Bibliothek brannte aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg unterstützte Fresenius den Wiederaufbau des Laboratoriums durch die Kinder seines Vetters, Wilhelm Fresenius und Birgit Fresenius, die das Unternehmen nach seinem Tod übernahmen. Sein eigener Sohn, Remigius Heinrich Ludwig Wilhelm Erwin Fresenius, wurde einige Jahre später Mitglied der Firmenleitung.

Literatur

Czysz, Walter: 140 Jahre Chemisches Laboratorium Fresenius Wiesbaden 1848–1988. Sonderdr. aus den Jahrbüchern Bd. 110 und 111 des Nassauischen Vereins für Naturkunde 1988/89, Wiesbaden 1992.

Gros, Leo/Köhler, Barbara (Red.): Carl Remigius Fresenius und das Chemische Laboratorium Fresenius, Reihe Historische Stätten der Chemie, Wiesbaden 18. Juli 2013. Hrsg.: Gesellschaft Deutscher Chemiker, Frankfurt am Main 2013.