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Haas, Robert Rudolf

Haas, Robert Rudolf

Evangelischer Pfarrer, Journalist

geboren: 18.08.1806 in Dillenburg

gestorben: nach 1872


Artikel

Haas studierte in Marburg und Göttingen evangelische Theologie und Philosophie, promovierte und übernahm nach dem Besuch des Theologischen Seminars in Herborn 1836 als Nachfolger von Pfarrer Johann Christian Reinhard Luja die Pfarrei in Dotzheim. Während dieser Zeit pflegte er enge Kontakte zum damaligen Rabbiner Abraham Geiger, einem der führenden Köpfe des Reformjudentums.

Haas setzte sich nachdrücklich für eine vollständige bürgerliche Anerkennung der Juden in der bürgerlichen Gesellschaft ein und forderte, an einer Universität eine Fakultät für jüdische Studien einzurichten, um die Ausbildung der Rabbiner und jüdischen Religionslehrer der der christlichen Geistlichen gleichzustellen.

Nach Tätigkeiten als Pfarrer in Dickschied und Haiger schied er 1848 wegen Differenzen mit der Kirchenleitung und dem Ministerium aus dem Kirchendienst aus. Seit etwa 1852 lebte er in Wiesbaden, betätigte sich als Journalist und veröffentlichte einige Bücher, die den Kurgästen die Sehenswürdigkeiten Wiesbadens und der Umgebung vorstellten. Besonders hervorzuheben ist sein 1854 erstmals publizierter »Wiesbadener Curkalender«. Haas prägte 1852 für Wiesbaden den Begriff Weltkurstadt, mit dem die Stadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts um ihre Gäste warb.

Literatur

Fuchs, Konrad: Robert Rudolf Haas. In: BBKL, Bd. XXIII (2004) Sp. 605.

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 262].