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HARLEKIN ART

Artikel

1977 begannen die Kunstsammler Ute und Michael Berger unter dem Namen HARLEKIN ART in der kurz zuvor von ihnen erworbenen ehemaligen katholischen Kirche in Wiesbaden-Erbenheim mit Ausstellungen und einer Edition. Es sollte eine Objekt-Edition werden, die einerseits von progressiven Künstlern stammte und exklusiv für diese Aufgabe gestaltet worden war, und die andererseits so preiswert sein sollte, dass sich dadurch ein breiteres Publikum angesprochen fühlte. Berater im Hintergrund waren Norbert (Kuba) Kubatzki und später Erich Gantzert-Castrillo, Restaurator am Museum Wiesbaden, der in der HARLEKIN ART zusammen mit dem Museum 1979 sein umfangreiches »Archiv für Techniken und Arbeitsmaterialien zeitgenössischer Künstler« veröffentlichen konnte. Im Laufe der Jahre gab es u. a. Ausstellungen und Editionen von Johannes Brus, Michael Buthe, Jochen Gerz, Herbert Hamák, Joe Jones, Jürgen Klauke bis hin zu Ulay/Abramovic, Ben Vautier, Hannah Villinger und Wolf Vostell.

1982 war die Kirche mit ein Schauplatz der großen FLUXUS-Ausstellung in Wiesbaden, dem 1983 die Ausstellung ART HATS folgte. 1984 und 1985 wurden Teile der Sammlung Ute und Michael Berger im Museum Wiesbaden ausgestellt, »Multiples und Objekte« und »Zwischen Zeichnung und Video«. Als 1986 in der Kirche das FLUXEUM eingerichtet wurde, verlagerten sich Veranstaltungen, Aktionen und Ausstellungen auf das Gelände Wandersmannstraße 39, ein Bauernhof-Ensemble mit großem Innenhof. Hier hatte HARLEKIN Geschenke seinen Sitz, hier fanden die alternativen Maifestspiele statt. 1990 endeten Ausstellungs- und Editionstätigkeit.

Literatur

Bien, Helmut u. a.: Die fröhlich-freche Harlekin-Enzyklopädie. Lach- & Sach – Mal! Lexikon, Wiesbaden 1990.

Verschiedene Editionskataloge.