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Herxheimer, Salomon (Landesrabbiner)

Herxheimer, Salomon

Landesrabbiner von Anhalt-Bernburg

geboren: 06.02.1801 in Dotzheim

gestorben: 25.12.1884 in Bernburg


Artikel

Nach seiner Bar Mitzwa besuchte Herxheimer die Jeschiwa (Hochschule) des Rabbiners Scheuer in Mainz und nahm 1818 die Stelle eines Hauslehrers in Herborn an. An der Hohen Schule in Herborn sowie an den Universitäten in Marburg und Göttingen studierte er Geschichte und altorientalische Sprachen. 1827 bestand er das staatliche Religionslehrerexamen und legte die Rabbinerprüfung ab. Am 16.11.1830 promovierte er zum Dr. phil.

Seine erste Stelle als Rabbiner trat er in Eschwege an. Bereits dort führte er Neuerungen in der Gemeinde ein. 1829 bewarb er sich um die Stelle eines Rabbiners in Wiesbaden, wurde jedoch abgelehnt, da sich die Gemeinde für Abraham Geiger entschied. 1831 berief man ihn als Landesrabbiner des Herzogtums Anhalt-Bernburg. 48 Jahre lang wirkte er dort.

Er gehörte zu den Rabbinern, die sich entschieden für eine gemäßigte Reform des Judentums einsetzten. So nahm er aktiv an den von Geiger initiierten Rabbinerversammlungen teil.

Herxheimer war auch wissenschaftlich tätig. Neben einer kommentierten Bibelausgabe legte er mit seiner »Glaubens- und Pflichtenlehre« ein Lehrbuch vor, das in mehr als 30 Auflagen erschien und sogar in Schweden und den USA veröffentlicht wurde.

Hoch geehrt starb er in Bernburg.

Literatur

Faber, Rolf: Salomon Herxheimer 1801–1884 – ein Rabbiner zwischen Tradition und Emanzipation: Leben und Wirken eines fast vergessenen Dotzheimers, Wiesbaden-Dotzheim 2001 (Schriften des Heimat- und Verschönerungsvereins Dotzheim e.V. 21).