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Herz, Hofjuwelier

Artikel

Julius Herz (1819–1911) gründete 1843 ein Juweliergeschäft in der unteren Webergasse und führte ab 1854 den Titel eines Juweliers und Goldschmieds. Sein Sortiment reichte von Haushaltsgegenständen wie Zuckerdosen oder Saucièren bis hin zu kostbaren Diademen und edlem Schmuck. 1886/87 übergab er die Firmenleitung seinen Söhnen Adolf und Salomon Herz, die wenig später zu Hofjuwelieren ernannt wurden.

Unter der Leitung von Bruno Netter, Schwiegersohn von Adolf Herz, der das Geschäft seit dem Ende der 1920er-Jahre führte, kam es zum Zusammenschluss mit Joseph Herz Heimerdinger, einem anderen jüdischen Traditionsunternehmen, und der Verlegung in die Wilhelmstraße 38, wo sich seit 1913 Heimerdingers Geschäftslokal befand. Noch 1938 inserierte die Firma unter dem Namen »Netter, Herz und Heimerdinger GmbH, Juweliere«, bevor das Geschäft in der Reichspogromnacht am 09./10.11.1938 geplündert und vollständig zerstört und viele Mitglieder der Inhaberfamilien in den folgenden Jahren ermordet wurden.

Literatur

Scheffler, Wolfgang: Goldschmiede Hessens. Daten – Werke – Zeichen, Berlin, New York 1976 [S. 754 f.].