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Heydenreich, August Ludwig Christian

Heydenreich, August Ludwig Christian

Evangelischer Theologe, Liederdichter

geboren: 25.07.1773 in Wiesbaden

gestorben: 26.09.1858 in Wiesbaden


Artikel

Heydenreich begann 1789 sein Theologiestudium in Erlangen, wo er sich 1792 der Magisterprüfung unterzog. Es folgten eine Assistentenzeit bis 1793 und Verwaltungsaufträge für Pfarrstellen in Usingen, Wiesbaden und Dotzheim. Heydenreich wurde bei den Gesprächen, die 1817 zur Union der Lutherischen und der Reformierten in Idstein führten, zum Verhandlungsführer. Das Theologische Seminar Herborn berief ihn daraufhin zum zweiten Professor.

Theologisch gehörte Heydenreich zu den Konservativen. Trotz städtischer Herkunft und profunder Bildung bekämpfte er den Rationalismus und die moderne Bibelkritik. Heydenreich wurde 1837 evangelischer Landesbischof von Nassau. 1843 gab er eine Gottesdienstordnung heraus, die bis 1947 Verwendung fand und ein Ausdruck von Heydenreichs traditioneller Haltung war.

Als Dichter versah er das nassauische Kirchengesangbuch von 1840 mit 57 eigenen Liedern, von denen viele noch lange regionale Bedeutung hatten. Zu seinen Werken gehören unter anderem »Über die Unzulässigkeit der mythischen Auffassung des Historischen im NT u. im Christenthum«, »Denkschrift d. ev.-theol. Seminariums zu Herborn« (1831, 1833, 1835) und »Die eigenthümlichen Lehren des Christenthums vorzüglich für praktische Geistliche rein biblisch dargestellt« (Weilburg 1833–1839).

Literatur

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 319].

Tilly, Michael: Heydenreich, August Ludwig Christian, In: BBKL, Bd. II, Spalten 809 f.