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Jost, Johann Wilhelm

Jost, Johann Wilhelm

Katholischer Geistlicher

geboren: 27.11.1802 in Ellar (Westerwald)

gestorben: 26.05.1864 in Limburg


Artikel

Jost, Sohn der Bauersleute Johann Wilhelm Jost und seiner Ehefrau Clara Zey, empfing seine Priesterweihe 1825 in Speyer. Es folgten Kaplanjahre in Niederzeuzheim, Osterspai und in der Frankfurter Pfarrei St. Leonhard. 1832 wurde er Domvikar in Limburg und noch im selben Jahr Pfarrer und 1833 Dekan von Wiesbaden. Zunächst gut mit Herzog Adolph zu Nassau befreundet, kühlte sich die Beziehung offenbar wegen der Pläne zum Bau einer evangelischen Kirche in Limburg ab. Der Herzog versetzte ihn 1843 gegen den Willen des Bischofs nach Königstein. Jost hatte zuvor einem Staatskanzleimitarbeiter, der zur evangelischen Kirche mit der Begründung wechseln wollte, dort könne man glauben, was man wolle, diese Aussage in das Übertrittszeugnis geschrieben. Die evangelische Kirche geriet darüber in Verlegenheit, aber der wirkliche Grund für Josts Abberufung sollen seine seelsorglichen Versuche gewesen sein, Übertritte zu verhindern.

Er stand auch auf der Vorschlagsliste für die Bischofswahl von 1842, wurde aber vom Herzog als »persona minus grata« von der Liste gestrichen. In Königstein blieb er 1843–59, als er in Limburg Domdekan und Geistlicher Rat wurde. 1858–59 gehörte er für den Wahlkreis XIII der Zweiten Kammer der Nassauischen Ständeversammlung an. 1862–63 war Jost schließlich offizieller Vertreter des Bischofs in der Ersten Kammer. Jost liegt auf dem Limburger Domherrenfriedhof begraben.

Literatur

Jahrbuch des Bistums Limburg 1965 [S. 34].

Rudersdorf, Walter: Artikelserie zum 200. Geburtstag von Jost. In: Waldbrunner Nachrichten Nr. 23–26, 2002.