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Kaiser-Friedrich-Denkmal

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Das von dem Bildhauer Joseph Uphues geschaffene Kaiser-Friedrich-Denkmal zeigt eine überlebensgroße, 3,80 m hohe Bronzestatue Kaiser Friedrichs III. (1831–1888) in der Uniform der Pasewalker Kürassiere mit dem Marschallstab in der rechten Hand. Die linke Hand ist auf ein Schwert gestützt. Enthüllt wurde das Kaiser-Friedrich-Denkmal am 18.10.1897, dem Geburtstag Kaiser Friedrichs, in Anwesenheit Kaiser Wilhelms II., der Gattin des Verstorbenen, Kaiserin Friedrich, und weiterer Mitglieder der kaiserlichen Familie. Stadtbaumeister Felix Genzmer hatte für die Enthüllung des Denkmals eine originell inszenierte Festdekoration entworfen. Sie bestand aus dem Kaiserzelt für die bei der Enthüllung anwesenden kaiserliche Hoheiten, einem aufwendig gestalteten Baldachin, der den Eingang überspannte, sowie Seitenhallen, Tribünen und einem »Umhang« für das Denkmal.

Kaiser Friedrich, der als Kronprinz mehrmals in Wiesbaden geweilt hatte, erfreute sich großer Beliebtheit in der Stadt. Auf den Spendenaufruf für das Denkmal hin gingen in kurzer Zeit über 50.000 Mark ein. Es gab jedoch auch Unstimmigkeiten wegen des Schicksals der Schillerbüste, für die der Sockel, auf den nun das Standbild Kaiser Friedrichs montiert wurde, 1866 aufgestellt worden war. Aus den Spendengeldern für das Kaiser-Friedrich-Denkmal war ein Überschuss von etwa 3.300 Mark übriggeblieben und bei dem Verkauf von Tribünenbillets für die Enthüllungsfeierlichkeiten waren 5.658 Mark eingenommen worden. Diese Gelder bildeten als Ausgleich den Grundstock für die Finanzierung des 1905 an der Rückseite des Theaters neu aufgestellten Schiller-Denkmals.

Literatur

Buchholz, Kurt: Wiesbadener Denkmäler, Wiesbaden 2004 [S. 61–65].

Forßbohm, Brigitte (Hrsg. u. kommentiert): Die Wäsch-Bitt von Franz Bossong. Heiteres und Satirisches aus dem alten Wiesbaden, Wiesbaden 1998.

Neese, Bernd-Michael: Der Kaiser kommt! Wilhelm I. und Wilhelm II. in Wiesbaden, Wiesbaden 2010 [S. 44–47].