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Lang, Friedrich August

Lang, Friedrich August

Rechtsanwalt, Politiker

geboren: 14.07.1822 in Langenschwalbach

gestorben: 22.11.1866 in Wiesbaden


Artikel

Lang studierte Rechtswissenschaften in Marburg und Göttingen. Während des Studiums lernte er Karl Braun kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Nach dem Staatsexamen 1844 war er als Anwalt in der Kanzlei von Jacob Ludwig Philipp August Franz Hergenhahn tätig. 1846 erhielt er eine Stelle als Amtsprokurator in Langenschwalbach. 1849 folgte der Umzug nach Wiesbaden, wo er zunächst als Anwalt beim Justizamt, seit 1859 beim Hofgericht amtierte. Schon während seiner Tätigkeit bei Hergenhahn befasste er sich mit politischen Fragen. Während Hergenhahn Ideen einer konstitutionellen Monarchie vertrat, war Lang republikanisch gesonnen. Bereits 1846 arbeitete Lang an der Zeitschrift »Deutscher Zuschauer« mit, in der er revolutionäre Gedanken vertrat.

1848 war er die führende Persönlichkeit im »Revolutionslandtag« und gehörte dem Frankfurter Vorparlament an. 1848–66 vertrat Lang seine liberalen Gedanken als Abgeordneter in mehreren Wahlperioden des nassauischen Landtags; 1848–51 im Wahlkreis Nastätten/Langenschwalbach. 1858–60 gehörte er der Ersten Kammer an, danach vertrat er 1861–66 den Wahlkreis Wiesbaden in der Zweiten Kammer. Nach seiner Wahl im November 1863 beantragte Lang. die Wiederherstellung der freiheitlichen Verfassung vom 28.12.1849. Neben Braun war er 1863 Gründungsmitglied der Nassauischen Fortschrittspartei. Entschieden wandte er sich 1866 gegen die ohne Zustimmung des Parlaments erfolgte Mobilmachung der nassauischen Armee. Sein Grabmal auf dem Nordfriedhof erhielt eine Nassovia als Bekrönung, eine Arbeit des Wiesbadener Bildhauers Hermann Schies.

Literatur

Herrmann, Albert: Gräber berühmter und im öffentlichen Leben bekanntgewordener Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen, Wiesbaden 1928 [S. 88].

Rösner, Cornelia: Nassauische Parlamentarier. Ein biographisches Handbuch. Teil 1: Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818–1866, Wiesbaden 1997 (Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen 16) [S. 99 f.].