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Luja, Johann Christian Reinhard

Luja, Johann Christian Reinhard

Evangelischer Pfarrer, Altertumsforscher

geboren: 16.04.1767 in Wiesbaden

gestorben: 10.12.1847 in Wiesbaden


Artikel

Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Gießen sowie der Examinierung und Ordinierung übernahm Luja 1789 das Pfarrvikariat in Niedercleen (damals Nassau-Weilburg). Anschließend war er Pfarrer in Weilmünster (1791/92), Ebersgöns (1792–1797) und Altenkirchen (1798–1818). Von Juni 1818 bis zu seiner Pensionierung im Juli 1836 war er als Pfarrer in Dotzheim tätig.

Die 1811 im »Herzoglich-Nassauischen Allgemeinen Intelligenzblatt« veröffentlichte »erste Aufforderung zur Erforschung des Pfalgrabens« (Limes) gab den Anstoß zur späteren Gründung des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung. Zusammen mit Christian Friedrich Habel, dessen Sohn Friedrich Gustav Habel und Johann Isaac Freiherr von Gerning widmete sich Luja der Organisation, dem Aufbau sowie der wissenschaftlichen Zielsetzung des Vereins, der sich dann am 05.12.1821 konstituierte. Luja gehörte bis zu seinem Tod dem Vereinsvorstand an.

In Dotzheim erwarb er sich große Verdienste um die Erforschung der Geschichte dieses »größten Dorfes im Nassauer Land«. Schon kurz nach seinem Amtsantritt arbeitete er an einer Chronik der Gemeinde und fertigte einen genauen Ortsplan »nach Augenmaß« an. Er unternahm Grabungen in unmittelbarer Nähe Dotzheims und veröffentlichte Berichte darüber im »Nassauischen Intelligenzblatt« und in den Nassauischen Annalen. Zudem legte er privat eine Sammlung historischen Funde an, besonders aus fränkischer und römischer Zeit.

Der »Pfarrer-Luja-Platz« in Dotzheim sowie zahlreiche Erinnerungstafeln halten das Andenken an ihn wach. Luja wurde auf dem Dotzheimer Friedhof bestattet.

Literatur

Auer, Rolf (Bearb.): Johann Christian Reinhard Luja – Pfarrer und Heimatforscher, Nr. 2 der Schriften des Heimat- und Verschönerungsvereins Dotzheim e.V., Wiesbaden-Dotzheim 1980.