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Maurer, Heinrich

Maurer, Heinrich

Evangelischer Theologe

geboren: 31.10.1834 in Bad Schwalbach

gestorben: 22.01.1918 in Wiesbaden


Artikel

Maurer studierte evangelische Theologie in Heidelberg und Jena und besuchte 1857/58 das Predigerseminar in Herborn. Seit 1859 war er Kaplan in Hochheim/Main, seit 1863 in Fleisbach. 1864 wurde er zweiter Pfarrer in Herborn, 1877 kommissarischer und 1879 gewählter erster Pfarrer in Herborn und Dekan des Dekanatsbezirks Herborn-Dillenburg. 1892 wurde ihm hier der spätere Landesbischof August Kortheuer als »Staatsvikar« zugeteilt. Seit 1891 stand Maurer als Präses der Bezirkssynode des Konsistorialbezirks Wiesbaden vor. 1889 wurde er Vorsitzender des Herborner Vereins zur Pflege des christlichen Gemeinschaftslebens und 1899 des Nassauischen Gustav Adolf-Vereins. Seit 1865 lehrte er auch am Predigerseminar, von 1879 an als Professeor. Von 1897 bis zu seiner Emeritierung 1913 war er Generalsuperintendent des Konsistorialbezirks Wiesbaden in Wiesbaden.

Für sein Wirken verlieh ihm die Universität Marburg 1890 den theologischen Ehrendoktor. Theologisch setzte Maurer die Bemühungen seines Vorgängers Karl Ernst fort, Brücken zur Erweckungs- und Gemeinschaftsbewegung in Nassau zu schlagen, auch wenn er eher von einer vom Neuluthertum beeinflussten erneuerten Rechtgläubigkeit und weniger vom Pietismus her kam. Insgesamt kann man von einer für die Nassauische Kirche segensreichen »Ära Ernst – Maurer« sprechen.

Literatur

Braun, Reiner: August Kortheuer, Darmstadt 2000.

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 499].