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Ochs, Wilhelm

Ochs, Wilhelm

Chordirigent

geboren: 08.06.1917 in Wiesbaden

gestorben: 15.11.2004 in Wiesbaden


Artikel

Bereits während seiner Schulzeit erhielt Ochs Privatmusikunterricht, unter anderem bei Carl Schuricht, und nahm 1936 ein Musikstudium in Mainz und Saarbrücken auf. Seine Militärzeit absolvierte er unter anderem als Mitarbeiter beim Gautheater Westmark und wurde nach dem Krieg musikalischer Leiter der »Wiesbadener Gastspielbühne für Spieloper und Operette«.

Ab 1951 leitete Ochs das »Orchester Wiesbadener Berufsmusiker«, das spätere »Wiesbadener Konzertorchester«. Mit diesem Orchester begleitete er Tagungen und Kongresse im Kurhaus und in den Rhein-Main-Hallen, übernahm Aufgaben des Kurorchesters und stellte die musikalische Begleitung zu Eisrevuen und Zirkusgastspielen. Als Präsident der hessischen Musikverbände war er verantwortlich für den Zusammenschluss von über 600 Instrumentalgruppen mit rund 32.000 Mitgliedern. Im Hessischen Heimatbund e.V. setzte er sich für die Förderung und Pflege von Mundart und Brauchtum ein. Unter seiner Leitung standen außerdem kulturelle Großveranstaltungen der Hessischen Landesregierung. Als Volkskunstreferent des hessischen Ministerpräsidenten organisierte er über viele Jahre die »Hessentage«.

Wesentlich verdient gemacht hat sich Ochs nach 1945 um den Wiederaufbau des örtlichen Chorwesens. Er war Dirigent der Singgemeinschaft »Union Männerclub«. Darüber hinaus übernahm Ochs 1948 die Leitung des »Schubert-Quartetts 1924 Ingelheim e.V.«, die er bis 1978 innehatte. Als langjähriger Kreis-Chormeister und Mitglied des Bundesmusikausschusses im Hessischen Sängerbund rief er die Wiesbadener Volksmusiktage ins Leben und wurde für dieses Engagement mit zahlreichen Ehrungen wie der Spohrplakette 1978, dem Hessischen Verdienstorden 1994 und der Goetheplakette 1997 ausgezeichnet.