Sprungmarken

Orangerie Aukamm

Artikel

Die städtische Kurhausgärtnerei wurde nach ihrer Verlegung von der Viktoriastraße in den Distrikt Aukamm in Bierstadt im Sommer 1902 der Kurverwaltung übergeben. Das markanteste Gebäude ist die Orangerie.

Der freistehende Backsteinbau wurde von Felix Genzmer mit Giebelsichtfachwerk im Stil englischer Landhäuser entworfen. Roter Backstein und helle Putzpartien verblendeten größtenteils die Fassade. Bemerkenswert ist auch das Krüppelwalmdach mit fünf Zwerchgiebeln auf der repräsentativen Südseite. Der hohe Fensteranteil auf der Südseite und die Vorteile der Mischbauweise verhalfen dem Gewächshaus zu einem ausgeglichenen Klima.

Im September 2004 wurde das heute rund 2,5 ha umfassende Gelände der ehemaligen Wiesbadener Stadtgärtnerei von einer Tochterfirma des Gemeinnützigen Vereins für Behindertenhilfe Wiesbaden Rheingau-Taunus-Kreis e.V., der gemeinnützigen Schulungs-, Service- und Dienstleistungsgesellschaft mbH, übernommen. Mit Unterstützung der Stadt Wiesbaden, des Landeswohlfahrtsverbands Hessen und der Aktion Mensch konnte das Gebäude restauriert und das Umfeld neu gestaltet werden.

Heute beherbergt das ehemalige Palmenhaus einen Verkaufsshop und ein Café, außerdem bietet die Orangerie Platz für kulturelle Veranstaltungen. In Themengärten und einem Schulgarten haben Kinder die Möglichkeit, die Natur zu entdecken.

Literatur

Schabe, Peter: Felix Genzmer – Architekt des Späthistorismus in Wiesbaden. Frühe Schaffensjahre 1881–1903. Wiesbaden 1997 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 62).