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Petersen, Friedrich

Petersen, Friedrich

Organist

geboren: 08.01.1881 in Lübeck

gestorben: 22.01.1933 in Mainz


Artikel

Petersen, Sohn des Hauptpastors am Dom zu Lübeck, studierte in Leipzig und Sondershausen, bis er am 01.04.1905 zum Organisten der Marktkirche berufen wurde. Zudem sollte er die musikalische Arbeit des neuen Kurhauses mit seinem Konzertsaal und der neuen Sauer-Orgel mit dem Wirken des Chores des Cäcilienvereins verbinden. Neben seinem Orgeldienst in den Gottesdiensten der Marktkirche setzte Petersen sich für seine »Mittwoch-Konzerte« ein. Mehr als 600 hat Petersen im Laufe der Zeit dargeboten – eine gewaltige Fülle künstlerischer und organisatorischer Arbeit. Das hier Geleistete hat ihm den Weg gebahnt zu erfolgreichen Gastkonzerten in Frankfurt am Main, Hamburg, Leipzig, Bremen, Kiel, Stuttgart bis in die Niederlande.

Mit dem 1920 von ihm gegründeten Bach-Chor (er existierte bis 1939) führte Petersen in seinen letzten Lebensjahren regelmäßig an Karfreitag Bachs Johannespassion und im Dezember sein Weihnachtsoratorium auf. 1912 wurde ein Orgelfonds gegründet, der in zehn Jahren 12.000 Goldmark sammelte, um die Marktkirchenorgel zu erweitern. Petersen sah es als seine Aufgabe, die Bachsche Kirchenmusik zu pflegen. So führte er in Wiesbaden als Erster Bach-Kantaten in ursprünglicher Gestalt und Besetzung im Gottesdienst auf. Seit 1917 ließ er etwa 20 Kantaten erklingen.

Er starb an einem Herzschlag während der Aufführung einer Bach-Kantate in der Christuskirche Mainz. Zu seinem Gedächtnis fand in der Marktkirche am 06.03.1933 eine »Musikalische Feierstunde« unter der Leitung von Kurt Utz, Kantor an der Christuskirche Mainz, statt, der ihm im Amt nachfolgte.

Literatur

Hielscher, Hans Uwe: Die Orgel der Marktkirche Wiesbaden, Bad Kreuznach 1990.