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Ranly, Heinz (eig. Heinrich Michael)

Ranly, Heinz (eig. Heinrich Michael)

Journalist, Widerstandskämpfer

geboren: 21.11.1892 in Essen

gestorben: 16.12.1946 in Wiesbaden


Artikel

Der gelernte Schlosser, der seit 1912 der SPD angehörte, wurde nach seinem Umzug nach Wiesbaden Leiter des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold sowie Geschäftsführer und verantwortlicher Redakteur bei der »Volksstimme«, der Zeitung der Wiesbadener SPD.

Nach der Zerschlagung der Gewerkschaften wurde er im Mai 1933 in »Schutzhaft« genommen. Ihm wurde vorgeworfen, das Vermögen der »Volksstimme« unterschlagen zu haben. Da man ihm keine Straftat nachweisen konnte, wurde er wieder entlassen. 1935 wurde er wegen »fortgesetzter staatsfeindlicher Betätigung« erneut verhaftet und neun Monate im KZ Esterwegen interniert. Am 16.03.1936 kam er frei. Zum dritten Mal verhaftete ihn die Gestapo am 23.11.1942 und brachte ihn im Februar 1943 in das KZ Natzweiler-Struthof im Elsass und Ende 1944 bis zur Befreiung im Frühjahr 1945 in das KZ Dachau.

Nach Wiesbaden zurückgekehrt, stellte er sich sogleich für den Wiederaufbau in Wiesbaden zur Verfügung, wurde als Leiter der Städtischen Betreuungsstelle für Verfolgte des NS-Regimes eingesetzt und war schließlich als Leiter der Hauptbetreuungsstelle beim Regierungspräsidenten tätig. Ranly starb an den Folgen seiner langen Inhaftierung in den Konzentrationslagern.

In Klarenthal ist eine Straße nach ihm benannt.

Literatur

Faber, Rolf; Ulrich, Axel: Heinz Ranly (1892–1946). In: Riedle, 20. Juli 1944 [S. 204 ff.].