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Salizé, Georg

Salizé, Georg

Glaser, Kommunalpolitiker

geboren: 10.01.1874 in Biebrich

gestorben: 15.02.1959 in Wiesbaden


Artikel

Georg Salizé wurde am 10. Januar 1874 in Biebrich geboren. Er absolvierte eine Lehre zum Glaser und begab sich 1891 auf Wanderschaft, die ihn durch die Schweiz, Italien, Österreich, das spätere Jugoslawien und England führte. Von 1892 bis 1902 folgten Anstellungen in u.a. Bayern, Riga, Sankt Petersburg und Samara. Nach einem kurzen Aufenthalt in England ließ sich Salizé in Biebrich nieder und legte die Meisterprüfung ab. In der Folge arbeitete er im väterlichen Glaserbetrieb und übernahm diesen 1904.

In seinem Berufsverband der Glaser setzte sich Georg Salizé als Obermeister der Innung für seine Kollegenschaft ein, wurde Ehrenobermeister und schließlich Altmeister des hessischen Glaserhandwerkes.

Zudem war der liberale Politiker viele Jahre Mitglied im Biebricher Ortsbeirat und setzte sich ab 1926 in der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung für den Wohnungsbau und den sozialen Bereich ein. 1933 musste er nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten alle seine Ämter aufgeben. Zum Kriegsdienst wurde er nicht herangezogen.

Erst 1948 wieder wurde Salizé für die Liberal-Demokratische Partei Hessens (LDP), die im selben Jahr in der FDP aufging, in die Stadtverordnetenversammlung gewählt. Zwischen 1950 und 1952 war Salizé Mitglied des Präsidiums und des Ältestenausschusses der Stadtverordnetenversammlung. Nach seinem Ausscheiden aus dem Stadtparlament 1952 wurde Salizé die Ehrenbezeichnung „Stadtältester“ verliehen. Zwei Jahre später erhielt er zudem das Bundesverdienstkreuz und die Wiesbadener Ehrenschale als Auszeichnung. Er starb am 10. Februar 1959 in Wiesbaden. Georg Salizé zu Ehren wurde die Biebricher Jahnstraße in Salizéstraße umbenannt.

[Der vorliegende Text wurde 2012 von Peter-Michael Glöckler für die gedruckte Version des Stadtlexikons Wiesbaden erstellt und 2023 von Lena Böschemeyer überarbeitet und ergänzt]

Literatur