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Schellenberg, Alfred

Schellenberg, Alfred

Architekt

geboren: 28.01.1850 in Usingen

gestorben: 08.03.1932 in Wiesbaden


Artikel

Schellenberg studierte an der Polytechnischen Schule in Stuttgart, trat im Oktober 1869 als Freiwilliger in das 2. Ulanenregiment in Potsdam ein und nahm am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil. Bis November 1872 besuchte er die Bauakademie in Berlin und wurde am 07.12.1872 zum Bauführer ernannt. Am 27.02.1873 folgte die Anstellung bei der königlichen Regierung in Wiesbaden unter Baurat Friedrich Cremer. Im Herbst 1873 machte er sich als Architekt und Baumeister selbstständig. 1871 trat er der Wiesbadener Casino-Gesellschaft bei und erwarb 1882 das Bürgerrecht.

Mit seinem Namen verbindet sich eine große Zahl von Bauten und Projekten nicht nur in Wiesbaden, sondern auch in Süddeutschland, Russland und Polen. In den frühen 1890er-Jahren eröffnete Schellenberg ein Zweigbüro in Stuttgart.

Ein frühes Projekt in Wiesbaden ist die Villa des Industriemagnaten Alphons Haniel in der Bierstadter Straße 14 von 1876. Schellenberg erbaute das Grand Hotel Nassauer Hof, das ehemalige Hotel St. Petersburg am Marktplatz, die heute nicht mehr vorhandene Villa Waldfriede zwischen Platter Straße und Adamstal und Schloss Hohenbuchau in Georgenborn. Eine große Zahl von Villen und Landhäusern in Wiesbaden, aber auch die Rheingauer Schaumweinfabrik von Johann Jacob Söhnlein in Schierstein, das Paulinenstift, die Hochbauten und Tribünen der Pferderennbahn Erbenheim gehen auf sein Architekturbüro zurück.

1889–92 betrieben Schellenberg und der gebürtige Leipziger Paul Alfred Jacobi gemeinsam eine Architektensozietät; in dieser Zeit entstand unter anderem das Rotkreuzkrankenhaus an der Schönen Aussicht.

Literatur

Bubner, Berthold: Alfred Friedrich Ludwig Schellenberg (1850–1932), unveröffentlichtes Manuskript im Stadtarchiv Wiesbaden, 2015.