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Schiersteiner Hafen

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1858/59 wurde der Schiersteiner Hafen als Schutz- und Floßhafen eröffnet, dessen Hafenbecken mit über 1.000 m Länge und über 200 m Breite Platz für die Überwinterung von über 60 Schiffen bot und für die Flößerei genutzt wurde. Die Inanspruchnahme des Schiersteiner Hafens blieb jedoch gering, stattdessen entdeckten die Wassersportvereine das Terrain für ihre Zwecke. Im Sommer 1914 eröffnete auf der Rettbergsaue ein modernes Strandbad.

Nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete die US-Navy einen Stützpunkt der Rhine River-Patrol, die 1958 von Flusspionieren der Bundeswehr abgelöst wurde. Im Bereich des Osthafendammes entstand ein kleines Industriegebiet mit Gleisanschlüssen, Schiffsanlegeplätzen, Bunker- und Löschanlagen. Industrieanlagen und Kasernen wurden in den 1990er-Jahren abgerissen, das Gelände mit Wohnungen bebaut. 1967 wurde die Dyckerhoff-Brücke errichtet.

Heute gehört der Schiersteiner Hafen als Teil einer Bundeswasserstraße zu 80 % dem Bund. Die Löschboote der Wiesbadener Feuerwehr haben hier ihren Heimathafen. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft ist seit 1929 auf der Hafenspitze der Bismarkaue präsent. In den 1950er-Jahren begann der Ausbau der Hafenpromenade und die Umwandlung des Schiersteiner Hafens in einen Freizeithafen. Zahlreichen Wassersportvereinen und Yachtclubs dient das Hafenbecken seither als Austragungsort von Wassersportwettkämpfen. Rund um den Hafen findet seit 1949 das Schiersteiner Hafenfest statt.

Literatur

Architektur und Städtebau in Wiesbaden nach 1945. Ein Architekturführer. Hrsg.: Dilger, Thomas, im Auftrag des Stadtentwicklungsdezernats der Landeshauptstadt Wiesbaden, Heidelberg 1995 [S. 80].

Schiersteiner Hafen, 1970 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, F000-5428, Urheber: Joachim B. Weber
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