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Siedlung Freudenberg

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Die Siedlung Freudenberg entstand ab 1932 auf einem ehemaligen Exerzierplatz zwischen Dotzheim und Schierstein. 1931 wurde der »Randsiedler- und Kleingartenverein Freudenberg e.V.« gegründet.

Im Januar 1932 schloss die Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung mit der Nassauischen Heimstätte einen Vertrag über die Trägerschaft und den Bau von zunächst 40 einfachen Häusern mit großzügig bemessenen Gärten ab. Die ausgewählten Siedler mussten körperlich rüstig, arbeitslos sowie Familienväter sein und über Kenntnisse in Landwirtschaft, Gartenbau und Viehzucht verfügen. Sie waren verpflichtet, anfallende Arbeiten auf den Baustellen und dem Gelände auszuführen – ohne Entgelt. Dafür stellte man ihnen die Überschreibung der Häuser und Grundstücke nach dreijähriger »Bewährungszeit« in Aussicht.

Am 19.03.1932 erfolgte der erste Spatenstich und bereits Ende August wurde im Fliederweg das erste der 40 Häuser bezogen. In drei weiteren Bauabschnitten entstanden bis Ende 1935 insgesamt 190 Wohneinheiten. Damit war die Siedlung Freudenberg fertiggestellt. Nach Beseitigung der Kriegsschäden – die Bomben, die in der Nacht vom 02. auf den 03.02.1945 fielen, zerstörten allein 22 Häuser völlig – wurden die vorhandenen Häuser in den 1950er-Jahren vor allem ausgebaut; erst in den 1960er-Jahren erfolgte die Erweiterung der Siedlung. 1976 wurde die letzte Ausbaustufe erreicht.

In der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre entstand auf dem ehemaligen Kasernengelände im Nordwesten der Siedlung Freudenberg, dem späteren sogenannten Camp Pieri der US-Streitkräfte, das neue Wohngebiet »Auf der Heide«.

Literatur

Siedlergemeinschaft Wiesbaden-Freudenberg e.V. (Hrsg.): 75 Jahre Siedlung Wiesbaden Freudenberg. Festschrift und Chronik zum 07. Juli 2007, Wiesbaden 2007.

Watzke, Max: 50 Jahre Siedlung Freudenberg. Eine Chronik zur 50. Wiederkehr der Siedlungsgründung im Juni 1982. Heimat- und Verschönerungsverein Dotzheim e.V. (Hrsg.), Wiesbaden-Dotzheim 1982.