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Synek, Liane

Synek, Liane

Sängerin (Sopran)

geboren: 17.09.1922 in Wien

gestorben: 06.09.1982 in Hollabrunn bei Wien


Artikel

Synek gehörte zu den Gesangstalenten, die ihre Karriere maßgeblich in Wiesbaden ausbauten und von dort aus zu Gastspielen in alle Welt gingen. Synek studierte in Wien Gesang bei Anna Bahr-Mildenburg (1872–1947) und Helene Wildbrunn (1882–1972). Nach ihrem Durchbruch bei einem Gesangswettbewerb wurde sie 1951 zuerst nach Würzburg, dann nach Wuppertal verpflichtet. Bereits am Beginn ihrer Laufbahn sang sie im Bayreuther Festspielchor.

1954 holte sie Friedrich Schramm nach Wiesbaden. Hier wurde sie bald zum gefeierten Gesangsstar. Den mussten sich die Wiesbadener aber von 1959 an mit der Berliner Staatsoper (1959–71), der Kölner Oper (1962–75) und Bayreuth (1965–71) teilen. Ihre Erfolge führten Synek als Gast an Opernhäuser in aller Welt, so 1956 nach Hamburg und Kopenhagen, 1957 nach Kairo, 1959 nach Paris und immer wieder in ihre Heimatstadt Wien. Gastspiele gab sie 1963 in Mailand, Rom, Turin und Parma, Bordeaux und Genf, London und Frankfurt, 1964 in Florenz, 1965 in Bologna und Venedig, 1967 in München und Dresden, 1969 in Nürnberg, 1970 in Budapest und Sofia sowie 1974 in Warschau.

Ihr Repertoire umfasste verschiedene anspruchsvolle Partien. An erster Stelle standen Wagners Musikdramen. Neben den Bayreuther Rollen brillierte sie als Elisabeth in »Tannhäuser«, als Isolde, Brünnhilde, als Sieglinde sowie als Senta und Kundry. Oft zu sehen war sie weiterhin als Turandot und Tosca, als Donna Anna in »Don Giovanni« und als Leonore in »Fidelio«. Auch in ungewöhnlichen oder seltenen Rollen sah man Synek, so als Anna in Hans Vogts Uraufführung der Oper nach Hermann Kasack (1896–1966) »Die Stadt am Strom« oder 1957 als Ursula in Hindemiths »Mathis der Maler«. In Wiesbaden sang sie sehr häufig zusammen mit Hermin Esser, insbesondere Wagner.

Zu Beginn der 1970er-Jahre waren ihr sehr volles Timbre und ihre wenig bewegliche Bühnenanmutung weniger gefragt, die vielen als typisch wagnerhaft vorkamen. Synek beendete ihre Karriere 53-jährig und zog nach Hollabrunn. Im Künstlerviertel ist eine Straße nach ihr benannt.

Literatur

Kutsch, Karl J./Riemens, Leo: Großes Sängerlexikon, 4. Aufl., München 2003 [S. 4620f.].