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TuS Eintracht Wiesbaden 1846

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Der TuS Eintracht Wiesbaden 1846 wurde am 22.06.1846 als »Turnverein Wiesbaden« zugelassen und hatte 120 eingetragene Gründungsmitglieder. Von 1847 ist eine Liste mit bereits 216 Mitgliedern erhalten; überwiegend handelte es sich bei ihnen um Handwerker, kleine Angestellte und Selbstständige. Der Turnverein war damit neben dem TV Biebrich, dem TV Erbenheim und der TSG Kastel einer der ersten Vereine der Stadt. Männerturnen und Fechten waren die ersten Abteilungen des Vereins, aus dem 1923 die TuS Eintracht Wiesbaden 1846 hervorging. 1852–59 traf ihn das Verbot der Turnvereine. 1936, in der Zeit von NS-Diktatur und Gleichschaltung, wurde er in den Reichsbund für Leibesübungen der NSDAP eingegliedert. 1946 gründete sich der Verein neu.

Heute (2015) ist er sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport aktiv. Die Turnabteilung ist die größte Sparte. Neben dem Geräteturnen werden auch Gymnastik, Eltern-Kind-Gruppen und Seniorengymnastik angeboten sowie Hobbygruppen in Basketball, Prellball und Badminton. Zu den elf Abteilungen gehören Leichtathletik, Volleyball, Karate, Tennis und Tischtennis.

Unter den sportlichen Erfolgen des Vereins ragen die drei Olympiateilnahmen (1964–72) und neun deutsche Meistertitel des Langstreckenläufers Manfred Letzerich heraus. 1967–77 gehörten die Herren- und Damenmannschaften im Prellball über viele Jahre der Bundesliga an. Auch die Damenmannschaften in Handball und Volleyball waren in den 1980er- und 1990er-Jahren mit mehreren Jahren Zugehörigkeit zur zweiten Bundesliga sehr erfolgreich.

Das leistungssportliche Aushängeschild war über viele Jahre die Handball-Abteilung der Herren: Die erste Mannschaft spielte 1976/77 in der ersten und lange Jahre in der zweiten Bundesliga. Als Profiteam wurden sie vom Gesamtverein abgetrennt und bildete einen eigenen Wirtschaftsbetrieb. Nachdem ein Hauptsponsor zahlungsunfähig und die weitere Sponsorengewinnung schwierig wurde, verzichtete die Eintracht seit der Saison 1998/99 auf den bezahlten Sport. Heute treten die Handballer der Eintracht Wiesbaden in einer Spielgemeinschaft mit dem VfR Wiesbaden im Amateurbereich an.

Literatur

Jubiläums-Festschrift zum 150jährigen Bestehen des Turn- und Sportvereins Eintracht Wiesbaden. Turn- und Sportverein Eintracht Wiesbaden 1846 J. P. (Hrsg.), Wiesbaden 1996.

Verweis