Vogel, Christian Daniel

Vogel begann 1807 ein Theologiestudium an der Hohen Schule in Herborn, das er unterbrechen musste, da er 1809 zum Armeedienst eingezogen werden sollte. Nur unter Aufbringung einer großen Geldsumme gelang es seinem Vater, einen Ersatzmann für den Dienst zu besorgen. In der Folge verfügte die Familie nicht mehr über die Mittel, um das Studium ihres ältesten Sohnes zu finanzieren. Erst 1812 kehrte Vogel nach Herborn zurück und bestand im Juli desselben Jahres seine Examina.

Nach seiner Ordinierung im Juni 1813 trat er eine Stelle als Vikar an und wurde 1813 zum Pfarrer von Liebenscheid berufen. Weitere Pfarrstellen in Marienberg (1815) und Schönbach (1823) folgten, ehe er 1831 seine letzte Pfarrstelle in Kirberg antrat, wo er 1838 zum Dekan ernannt wurde. Neben seiner Tätigkeit als Seelsorger fungierte Vogel seit 1842 als Schulinspektor für das Kirchspiel Kirberg und seit 1849 zudem für das Amt Limburg. 1850 gründete er zusammen mit dem Wiesbadener Stadtpfarrer Ludwig Eibach den Verein für die evangelische Kirche im Herzogtum Nassau, der sich kirchlich-karitativen Aufgaben widmete.

Daneben engagierte sich Vogel leidenschaftlich in der Landesgeschichtsforschung. Er war Mitglied des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, dessen Vorstand er über viele Jahre angehörte. Sein wissenschaftliches Hauptwerk, die »Beschreibung des Herzogtums Nassau«, umfasst Arbeiten zu zahlreichen Aspekten nassauischer Landesgeschichte.

Renkhoff, Otto: Christian Daniel Vogel. In: Nass. Lebensbilder 6 (1961) [S. 4–28].

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 831].