Sprungmarken

Weber, Philipp(us)

Weber, Philip(us)

Arzt, Autor

geboren: um 1570 in Idstein

gestorben: um 1634 in Saarbrücken


Artikel

Weber studierte ab 1604 in Marburg und Gießen Medizin, wo er 1607 den Magister- und ein Jahr später den Doktortitel erwarb. Anschließend wurde Weber durch Graf Ludwig II. zu Nassau-Saarbrücken (1590–1640) als Hofmedicus an dessen Hof berufen. 1611 besuchte er im Gefolge der Söhne Ludwigs II. Italien. Hier hatte Weber die Gelegenheit, verschiedene Badeorte aufzusuchen und die dortigen Behandlungsmethoden zu studieren. Aufenthalte in Bad Schwalbach und Wiesbaden ermöglichten es ihm, seine Kenntnisse als Badearzt zu vertiefen.

Sein Wissen formulierte Weber in der für die Wiesbadener Badekultur grundlegenden Abhandlung »Thermarum Wisbadensium descriptio« (1617) in lateinischer Sprache, das 1636 in deutscher Übersetzung als »Thermae Wisbadenses, das ist Eigentliche Beschreibung deß Wißbades…« erschien. Das Werk enthielt eine sehr genaue Beschreibung Wiesbadens mit seinen 24 Badhäusern sowie den zwei Bädern des Spitals und eine Erläuterung über den Ursprung der drei heißen Quellen.

Zudem widmete sich Weber der Wiesbadener Gastronomie, behandelte diverse Bade- und Kurregeln und führte Vorschriften zur Behandlung einzelner Krankheiten auf. Die Beschreibung der Bäder Wiesbadens wurde zum Standardwerk balneologischer Medizin und in allen Badeschriften bis zum Ende des 18. Jahrhunderts immer wieder zitiert.

Literatur

Czysz, Walter: Vom Römerbad zur Weltkurstadt, Geschichte der Wiesbadener heißen Quellen und Bäder, Wiesbaden 2000 (Schriften des Stadtarchivs Wiesbaden 7) [S. 79–89].

Heinrici, Paul: Die Wiesbadener Badekultur in alter Zeit (Nach der frühesten Badeschrift). In: Nassauische Heimatblätter 30, 3 (1929) [S. 83–90].