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Wiesbaden

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Die geografische Lage von Wiesbaden wird charakterisiert durch den Taunus (südlicher Teil des Rheinischen Schiefergebirges) und das Mainzer Becken (nördlicher Abschnitt des Oberrheingrabens). Das Stadtgebiet liegt etwa auf den Koordinaten 50° 05’ nördlicher Breite und 08° 15’ östlicher Länge. Die südlichen Stadtteile grenzen an das rechte Rhein- bzw. Mainufer. Die Innenstadt liegt in einem Talkessel, der durch einzelne Taunusausläufer, die sich weit in das Stadtgebiet vorschieben, eine deutliche Reliefierung erfährt. Die höchste Erhebung im Bereich des Wiesbadener Taunus ist die Hohe Wurzel (614 m über NN), der Schlossplatz im Stadtzentrum misst 115 m über NN und die tiefste Stelle ist mit 83 m über NN der Schiersteiner Hafen.

Ca. 204 km2 umfasst das gesamte Stadtgebiet mit rund 284.600 Einwohnern (Stand: 31.12.2015). Die West-Ost-Erstreckung beträgt etwa 20 km, die Nord-Süd-Richtung 18 km. Ausgedehnte Waldgebiete im Norden, Weinberge im Westen und am Main sowie landwirtschaftliche Nutzflächen im Osten begrenzen die Außenbezirke.

Durch seine geschützte Lage ist Wiesbaden klimatisch begünstigt. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt derzeit etwa 9,8 °C, die jährliche Niederschlagsmenge 638 l/m2. Fünf Täler führen Taunuswasser in den Bereich Alt-Wiesbadens. Dies sind von Westen nach Osten: Der Wellritzbach (Klarenthal bzw. Klarenthaler Straße), der Kesselbach (Adamstal), der Schwarzbach (Nerotal), der Dambach (Dambachtal) und der Rambach. 26 heiße Quellen treten allesamt im engen Bereich des Kochbrunnens zu Tage. Dort, wo die Wilhelm- mit der Friedrichstraße zusammen trifft, vereinigen sich die genannten Bäche zum unterirdischen Salzbach (bis zum Kurpark Rambach genannt), der auch den Abfluss der Thermal- und Mineralquellen aufnimmt und nach Süden hin zwischen Biebrich und Amöneburg in den Rhein entwässert.

Wiesbadens bedeutendste Industriegebiete findet man in den südlichen Stadtteilen Biebrich, Schierstein, Amöneburg sowie in Kastel und Kostheim. Große Gewerbegebiete haben sich sowohl im Bereich der Äppelallee zwischen Schierstein und Biebrich als auch in den östlichen Stadtteilen Erbenheim, Nordenstadt und Delkenheim entwickelt.

Das S-Bahn-Netz »Rhein-Main« bindet die Stadt in Richtung Frankfurt am Main an, weitere Bahnverbindungen führen rechtsrheinisch bis Koblenz bzw. mit der Ländchesbahn über die östlichen Vororte nach Niedernhausen mit Anschluss nach Limburg. Die Stadt ist Gesellschafterin des 1995 gegründeten RMV (Rhein-Main-Verkehrsverbund). Der Wiesbadener Hauptbahnhof ist mit dem ICE-Netz verbunden und somit Fernbahnhof.

Durch den südlichen Stadtbereich verläuft die A 66 in Richtung Frankfurt mit einer Abzweigung zur A 543 nach Mainz und zur A 671 nach Rüsselsheim, von dort mit Weiterführung nach Darmstadt. Mit der A 3 besitzt Wiesbaden eine schnelle Verbindung nach Köln und einen weiteren Anschluss nach Frankfurt. Durch das Stadtgebiet führen außerdem die Bundesstraßen B 54, B 262, B 263, B 417 und B 455. Da die südlichen Stadtteile am Rhein bzw. am Main liegen, hat Wiesbaden auch Anteil am Personen- und Gütertransport auf dem Rhein in Nord-Süd-Richtung sowie nach Osten in die Main-Region. Gegenüber der Stadt Mainz befindet sich südliche der Mündung des Mains in den Rhein das Mainspitzdreieck. Hier treffen sich die Autobahnen A 671 und A 60.