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Wilhelm von Opel-Turm

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1879 erbaute der Taunus-Klub auf dem höchsten Punkt des 475 m hohen Kellerskopfes den hölzernen Aussichtsturm Kellerskopf. Die Einweihung des rund 20 m hohen oktogonalen Turmes erfolgte am 06.06.1880. Er besaß eine innen liegende Wendeltreppe, eine auskragende Aussichtsplattform und ein Staffelgeschoss mit Fahnenstange.

Nachdem der hölzerne Turm 1892 einem Feuer zum Opfer gefallen war, ließ der Rhein-Taunus-Klub 1899 mit einem Kostenaufwand von rund 14.000 Mark einen steinernen Aussichtsturm im Stil eines rechteckigen mittelalterlichen Bergfrieds auf dem Kellerskopf erbauen. Die Pläne des rund 18 m hohen Turmes stammen von dem Architekten Karl Mohr. Eine angeschlossene hölzerne Wirtschaftshalle genügte schon bald den Ansprüchen nicht mehr und wurde 1905 durch einen Fachwerkbau ergänzt.

In der Nacht vom 14. zum 15.06.1928 brannten die hölzernen Anbauten nieder und der Turm wurde beschädigt. Doch dank der Unterstützung Wilhelm von Opels mit 5.000 RM erfolgte 1932 die Grundsteinlegung zu einem neuen steinernen Wirtschaftsgebäude und bereits ein Jahr später, am 30.04.1933, die festliche Einweihung. 1985–89 musste der Wilhelm von Opel-Turm wegen Baufälligkeit gesperrt werden; nach der Sanierung überdeckte eine primitive Holzhütte den Aufgang auf die Aussichtsplattform.

In den 1990er-Jahren verursachte die rechtswidrige Anbringung von Mobilfunkantennen auf dem unter Denkmalschutz stehenden Turm juristische Auseinandersetzungen. In einem Vergleich einigte man sich 2003, die Antennen in einem »pavillonartigen« Ersatzbau zu verstecken. Die Aussichtsplattform des Turmes wurde überdacht und mit einem rechteckigen Holzkasten bekrönt.

Literatur

Becht, Alwin: Der Kellerskopf. In: 650 Jahre Naurod [S. 141].