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Wohngebiet Sauerland

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Seit Beginn der 1990er-Jahre bis in die 2010er-Jahre hinein entstand in Dotzheim, südwestlich der Erich-Ollenhauer-Straße, auf einer Ackerfläche von ca. 60 ha in vier Bauabschnitten das Wohngebiet Sauerland. Ziel war eine soziale Durchmischung und damit verbunden eine aufgelockerte Siedlungsstruktur, die man durch die Kombination verschiedener Bauformen zu erreichen suchte.

Neben überwiegend öffentlich geförderten Geschosswohnungsbauten entstanden Eigentumswohnungen sowie Eigenheime in Form von Reihenhäusern und Wohnhöfen. Bauherren waren vor allem die GWH (Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH Hessen) und die GWW (Gemeinnützige Wiesbadener Wohnbaugesellschaft). Mittelpunkt des Wohngebietes, dessen Straßen nach deutschen Nordseeinseln benannt sind, ist ein sogenanntes Ortszentrum mit Schule, Kindertagesstätten und Marktplatz sowie mit Kirche und Gemeindezentrum der Evangelischen Erlösergemeinde Sauerland.

Die topografischen und klimatischen Gegebenheiten wurden bei der Gestaltung und Ausrichtung der Baukörper berücksichtigt und einer ökologischen und energiesparenden Bauweise der Vorzug gegeben. Die meist preisgekrönten Entwürfe für die max. fünf Geschosse aufweisenden Wohnbauten stammen von verschiedenen, auch überregionalen Architekturbüros, wodurch ganz individuelle Gebäude entstanden. Zu den Rändern des Wohngebietes hin erfolgte eine Abstufung in der Höhenentwicklung, um einen harmonischen Übergang in die Umgebung zu erreichen.

Ende 2014 zählte die Siedlung etwa 4.700 Bewohner in ca. 1.800 Wohnungen.

Literatur

Architektur und Städtebau in Wiesbaden nach 1945. Ein Architekturführer. Hrsg.: Dilger, Thomas, im Auftrag des Stadtentwicklungsdezernats der Landeshauptstadt Wiesbaden, Heidelberg 1995 [S. 184 ff.].

Planungsbroschüre Wiesbaden-Sauerland. GWH Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Hessen mbH, Frankfurt/Landeshauptstadt Wiesbaden, Stadtentwicklungsdezernat u. Sozialdezernat (Hrsg.), Wiesbaden 1997.