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Matilda Nola

Matilda Nola steht für einzigartige, nachhaltige, handgefertigte Unikate: Handtaschen, Laptop-Schutzhüllen, Accessoires wie Kulturbeutel, Körbe und Wohnaccessoires aus Kaffeesäcken.

Mai 2022

Unternehmen:
Matilda Nola

Gründerin
Patricia Süsz

Gründungsdatum:
19. November 2021

Branche:
Accessoires Designerin (Upcycling, Recycling)

Was treibt Sie an? Was ist Ihr Leitspruch?

Ich denke, es ist wichtig, auf seine eigenen Wünsche und Intuitionen zu hören und das zu tun, was für sich selbst richtig ist. Das Zitat das mir bewegt: 
"Ihre Zeit ist begrenzt, also verschwenden Sie sie nicht [damit, das Leben eines anderen zu leben]. Lassen Sie sich nicht von Dogmen in die Falle locken. Lassen Sie nicht zu, dass die Meinungen anderer Ihre innere Stimme ersticken. Am wichtigsten ist es, dass Sie den Mut haben, Ihrem Herzen und Ihrer Intuition zu folgen. Alles andere ist nebensächlich." Steve Jobs

Interview mit der Gründerin

Worum geht es bei Ihrer Gründung und was ist das Besondere daran?
Ich kreiere nur handgefertigte Unikate, hauptsächlich aus Original Jute Kaffeesäcken und auch mit verschiedenen Materialien und Stilen, mit kosmopolitischen, urbanen und ethnischen Mustern. Kulturbeutel, Handtaschen, Wohnaccessoires und vieles mehr… Ich mag die Idee, dass ich durch meine Arbeit Kaffeesäcken ein zweites Leben gebe wenn die Kaffeebohnen verbraucht sind.  Warum Unikate? Einerseits weil wir alle einzigartig und unterschiedlich sind. Das ist es, was uns alle aufgrund unserer Erfahrung und Vision des Lebens zu unterschiedlichen Geschmäckern und Stilen macht. Andererseits, weil jede meiner Kreationen eine Inspiration übersetzt oder eine Emotion in einem bestimmten Moment. Es ist auch ein engagierter Ansatz: Upcycling, in Wiesbaden hergestellt und hauptsächlich an kleine lokale Händler geliefert.

Was sind Ihre ersten Erfolge?
Mein erster Erfolg ist es, die Schwierigkeiten der Sprache überwunden zu haben. Ich habe mit meiner Familie gelernt, Deutsch zu sprechen, aber das administrative Vokabular ist etwas anderes. Es ist ziemlich komplex. Es hat mich mehr Zeit gekostet, aber ich habe es geschafft, alles alleine zu machen, die Erklärung, die ersten Schritte und die ersten Kontakte zu knüpfen.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?
Ich habe mein ganzes Leben lang verschiedene Arbeitsstellen gehabt: Reisekauffrau, 12 Jahre im Marketing, mit 38 habe ich eine Ausbildung (Abitur für Erwachsen) zur Arzthelferin gemacht, ich habe einige Jahre im Krankenhaus und dann im Altersheim gearbeitet, ich habe auch in einer Immobilienagentur gearbeitet und einige andere Arbeitsstellen wie Rezeptionistin und Sekretärin bei Audi und BMW in Toulouse.

Ich habe oft andere Berufe entdeckt, ohne wirklich zu wissen, dass ich eigentlich auf der Suche  nach meiner wahren Berufung war, bis ich entdeckte, dass ich es liebte zu kreieren. Ich habe zuerst versucht, handgefertigte Möbel auf Palettenbasis herzustellen, aber nach ein paar Monaten wurde mir klar, dass es für mich körperlich zu schwer war.

Denn ich hatte einen schweren Verkehrsunfall mit einem LKW, 33 Tonnen, in Paris und hatte ein Jahr Rehabilitation, um wieder laufen zu lernen. Dieser Unfall hat es mir ermöglicht, wie viele Menschen nach einem schweren Schock, den Sinn meines Lebens zu hinterfragen.  Ich habe einen guten Job im Marketing gehabt und gut verdient, aber ich fühlte mich nicht an meiner Stelle, nicht erfüllt, nicht glücklich, also habe ich gelernt, auf mich zu hören, auf meine Intuitionen und Wünsche. Etwas, das wir vergessen, wenn wir in der Routine des Lebens gefangen sind.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Ich hatte immer auf den richtigen Moment gewartet, um mich selbständig zu machen  (genug Zeit, genug Kenntnisse, genug Geld, genug ...) bis ich verstand, was für mich das wichtige war: Einfach mich bereit dafür zu fühlen, genug Vertrauen, Selbstliebe und Positivität. Ich war bereit mein eigener Boss zu sein, weil ich in mein Projekt glaube.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?
Die erste, größte und wichtigste Unterstützung kam von meiner 24-jährigen Tochter. Sehr nahe Freunde und Familie haben mich auch unterstützt. Beratung erhielt ich vom den Verein BerufsWege für Frauen und ich habe auch viel online recherchiert.  

Wie haben Sie die ersten Tage als Gründerin erlebt?
Zu der Zeit, als ich die Gewerbeanmeldung von Matilda Nola machte, fühlte ich sofort Stolz und dass es das Richtige war. Ich dachte sogar, dass ich es früher hätte tun sollen. Seit der Gründung von Matilda Nola ist es jeden Tag Glück, dieses Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, verlässt mich nie. Trotz der Zwänge einer selbstständigen Unternehmerin fühle ich mich frei und ohne Druck.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam? Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?
Bis jetzt war meine beste Werbung die Mund zu Mund Propaganda, sehr oft haben  meine Kunden mich weiter empfohlen und meine Instagram und/oder Visitenkarten weitergegeben. Instagram hat mich auch neue Partnerschaften gebracht.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?
Da ich schon vor zwei Jahren angefangen habe Stoffe und Nähzubehör zu kaufen habe ich am Anfang keinen Kredit gebraucht. Da sich nun mein Business entwickelt werde ich einen Kredit aufnehmen um meine Aktivitäten auszuweiten.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?
Ich möchte gerne Matilda Nola vergrößern und jemand beschäftigen, der mich bei den Näharbeiten und bei Social Media unterstützt. So hätte ich mehr Zeit zu kreieren, Stoffe auszuwählen und auch mehr Zeit für Kunden. Schön wäre vielleicht auch ein Atelier/Laden, wo ich direkt zu meine Kunden Kontakt hätte.

Was ist Ihr besonderer Tipp? Was würden Sie Gründerinnen und Gründern empfehlen?
Was ich Leuten, die zögern anzufangen, sagen möchte, ist: Es wird immer Ausreden oder Gründe geben, warum Sie es nicht tun. Aber wenn Sie davon überzeugt sind, dass dies wirklich das ist, was Sie tun wollen, dann tun Sie das. Und wenn es nicht funktioniert, haben Sie es zumindest versucht. Das schlimmste Gefühl ist, bei unbeantworteten Fragen und Zweifeln zu bleiben; im schlimmsten Fall haben Sie etwas über sich selbst gelernt.

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