Wiesbadener Architektur Film Tage
Film | Datum | Uhrzeit |
---|---|---|
Sold City - Teil 1 |
So, 02.06. |
20.00 Uhr |
Sold City - Teil 2 | Mo, 03.06. | 20.00 Uhr |
Die Sonneninsel |
Di, 25.06. |
20.00 Uhr |
Architecton | Sa, 29.06. | 20.00 Uhr |
Sold City - Teil 1: Eigentum statt Menschenrecht
Seit die Gemeinnützigkeit des Wohnungsbaus fast überall in Europa aufgehoben wurde, gilt Wohnen nicht mehr als Menschenrecht. Nun entscheidet der Markt, wo Menschen leben. Damit hat sich auch in Deutschland ein System der Vernichtung bezahlbaren Wohnraums etabliert, das unsere Gesellschaft auseinanderdividiert. "Sold City" zeigt in zwei Teilen, wie der Immobilienboom in Deutschland entstanden ist und wie die Betroffenen ihn erleben.
Der erste Teil befasst sich mit dem System der Umwandlung von Wohnraum in Konzerneigentum. Banken, Fonds und internationales Anlagekapital drängen seit vielen Jahren in die Städte. Mieter*innen sind nicht mehr sicher vor dem Verkauf ihrer Wohnung. Beim Kassemachen sind sie die einzigen, die stören. Die Politik scheint sich völlig von ihrer Versorgungspflicht zu verabschieden, der Sozialwohnungsbau schwindet zu Gunsten privater Investoren seit Jahrzehnten. Der Film geht der Frage nach, wie sich diese Entwicklung in verschiedenen Großstädten äußert. Einführung: Helmut Boerdner, WAZ
Deutschland 2024, 102 Minuten, FSK: ungeprüft
Sold City - Teil 2: Enteignung statt Miete für die Rendite
Der zweite Teil widmet sich den großen Wohnkonzernen, die mit der Miete hauptsächlich die Dividenden der Aktionär*innen finanzieren. Die Volksinitiative "Deutsche Wohnen & Co" fordert schon seit Jahren die Enteignung großer Wohnungskonzerne. In London ist die Situation für Mieter*innen sogar noch problematischer. Die Autorin Anna Minton beschreibt die Verdrängung der arbeitenden Bevölkerung nicht mehr nur als Gentrifizierung, sondern als "Sterilisierung der Städte". Wien liefert das Gegenbeispiel: Private Investor*innen müssen hier zwei Drittel ihrer Projekte als geförderte Wohnungen bauen, in denen die Mieter*innen ihr Leben lang wohnen dürfen. Warum geht das nicht auch bei uns?
Deutschland 2024, 102 Minuten, FSK: ungeprüft
Stummfilm mit Live-Musik: Die Sonneninsel
Frankfurts Stadtbaurat Ernst May und Architekt Martin Elsaesser wurden in den 1920er-Jahren zu Vorreitern des Neuen Bauens. Vor den Nazis floh May in die Sowjetunion, Elsaesser auf eine abgeschiedene Insel im Osten Berlins. Auf dieser "Sonneninsel" begegnen Elsaesser und seine Frau dem Landschafts- und Gartenarchitekten Leberecht Migge, der dort seine Ideen der autarken Versorgung und des alternativen Lebens in die Praxis übersetzen möchte.
In dem Film erzählt Martin Elsaessers Enkel Thomas Elsaesser (1943 bis 2019) anhand bislang unbekannter Privataufnahmen vom erzwungenen Aussteigerdasein seines berühmten Großvaters und einer tragischen Ménage à trois.
Deutschland 2017, 89 Minuten, FSK: ungeprüft
Vorneweg zeigen wir einen historischen Stummfilm, der im Auftrag der Stadt Frankfurt gedreht wurde, der die einzelnen Bauabschnitte der Frankfurter Großmarkthalle bis hin zum Einzug der Händlerinnen und Händler beim Beginn des eigentlichen Marktbetriebs verfolgt.
Deutschland 1926, 32 Minuten, Regie: Paul Wolff, mit Live-Musik von und mit Uwe Oberg (Piano).
Architecton
Im Murnau-Filmtheater
Im Murnau-Filmtheater werden die Filme "Er flog voraus - Karl Schwanzer I Architektenpoem und "The Mies van der Rohes" gezeigt.