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Düssell, Hermann

Düssell, Hermann

Richter, Heimatforscher

geboren: 06.01.1849 in Dierdorf

gestorben: 19.02.1899 in Falkenstein (Taunus)


Artikel

Düssell studierte in Bonn, Heidelberg und Berlin Rechtswissenschaften, wurde 1877 Hilfsrichter an den Amtsgerichten in Weilburg, Wiesbaden, Eltville und Neuwied und war zugleich im Verwaltungsrat des Progymnasiums tätig. 1891 wurde er an das Landgericht Wiesbaden, 1894 an das Amtsgericht Wiesbaden versetzt. 1897 wurde er pensioniert.

Als Heimatforscher hatte sich Düssell schon früh dem Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung angeschlossen und wurde bald nach 1891 in den Vorstand gewählt. Ab 1897 übernahm er das Amt des Direktors (Vorsitzenden).

Düssell veröffentlichte zahlreiche Arbeiten über nassauische und rheinische Altertumskunde und Geschichte. So erforschte er die Partikularrechte im Bezirk des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main und erstellte eine Rechtskarte. Außerdem forschte er zur Geschichte von Dierdorf. Er sammelte nassauische Volkstrachten, die er dem Museum Wiesbaden schenkte.

Düssell starb unverheiratet. Sein Vermögen vermachte er der Gemeinde Walsdorf. Da auch seine Tante Luise Ochs (1817–1901) der Gemeinde ihr Vermögen vermacht hatte, wurde am 12.01.1903 die »Ochs-Düssell’sche Stiftung« zur Linderung der Not der Ortsarmen gegründet (die Stiftung wurde ein Opfer der Inflation).

Literatur

Herrmann, Albert: Gräber berühmter und im öffentlichen Leben bekanntgewordener Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen, Wiesbaden 1928 [S. 308 f.].

Leichtfuß, Helmuth: Stiftungen für die Gemeinde Walsdorf. In: Jahrbuch des Rheingau-Taunus-Kreises, Bd. 49 1998 [S. 93–96].

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 151].