Sprungmarken

Görz, Richard

Görz, Richard

Architekt, Oberbaurat, Geheimer Regierungsrat

geboren: 06.03.1811 in Bleidenstadt

gestorben: 26.11.1880 in Wiesbaden


Artikel

Nach einem Architekturstudium war Görz 1835–40 Bauassessor, von 1840 bis zu seiner Pensionierung 1868 Land- und Hofbaumeister, seit 1864 als Oberbaurat. 1866 wurde Görz in den preußischen Staatsdienst übernommen.

1837–41 hatte er die Bauleitung für das nach den Entwürfen von Georg Moller erbaute Stadtschloss Wiesbaden inne. Nach seinen architektonischen Vorgaben und unter seiner Oberaufsicht wurden die Nassauische Landesbank in der Rheinstraße und das vormalige Justizgebäude in der Friedrichstraße gebaut. Unausgeführt blieb sein Entwurf für ein Lesekabinett in den Kuranlagen.

Er betätigte sich als Denkmalpfleger und setzte sich z. B. für die Renovierung der Michaelskapelle in Kiedrich oder die Klosterkirche in Lahnstein ein.

Intensiv wandte sich Görz der Bearbeitung architekturgeschichtlicher Themen zu und veröffentlichte Beiträge über Baudenkmäler in Nassau, wie z. B. zum Kloster Arnstein (1881) oder zum Kloster Marienstatt (1866). Im Rahmen seiner Forschungen zur mittelalterlichen Architektur im Rheingebiet erschien 1846 das umfangreiche Werk »Denkmale romanischer Baukunst am Rhein«, das er gemeinsam mit Franz Xaver Geier erarbeitet hatte.

Literatur

Kiesow, Gottfried: Vom Klassizismus zur Romantik. Die baugeschichtliche Entwicklung in Nassau. In: Herzogtum Nassau, Ausstellungskatalog [S. 305–329].

Kleineberg, Günther: Wiesbadener Leben 11/1980 [S. 11–17].

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 236].