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Herzfeld-Denkmal

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Der Gedenkstein in den Reisinger- und Herbert-Anlagen in der Nähe des Hauptbahnhofs trägt die Inschrift »JOHN HEARTFIELD 1891–1968 Begründer der politischen Fotomontage WIELAND HERZFELDE 1896–1988 Verleger und Schriftsteller zum Gedenken. Ihre Jugend verbrachten die Brüder in Wiesbaden, später kämpften sie mit den Mitteln ihrer Kunst gegen Krieg und Faschismus«. Es folgt die Signatur GFPK als Hinweis auf die (inzwischen aufgelöste) »Gesellschaft zur Förderung von Publizistik und Kommunikation« in Wiesbaden, die den Gedenkstein im Rahmen von Erinnerungsveranstaltungen an die Brüder Herzfeld  errichten ließ. Am 06.04.1995 wurde er in Anwesenheit des Grafikers Klaus Staeck und des Buchwissenschaftlers Hans Halbey enthüllt.

Nach der Genehmigung des Denkmals durch den Magistrat im Mai 1994 war es zu politischen Auseinandersetzungen gekommen. Man argumentierte, die Brüder hätten als Kommunisten, die sich bewusst für die DDR entschieden, die Ehrung nicht verdient. Außerdem wurde gegen Wieland Herzfelde ein Denunziationsvorwurf, bezogen auf die Jahre 1936/37, erhoben, der aber nicht erhärtet werden konnte. Das Vorhaben der GFPK fand öffentliche Unterstützung, die sich in den Medien widerspiegelte, und im Dezember 1994 erteilte das Stadtparlament die Zustimmung.