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Kirschbaum, Carl Ludwig Konrad

Kirschbaum, Carl Ludwig Konrad

Lehrer, Biologe

geboren: 31.01.1812 in Usingen

gestorben: 03.03.1880 in Wiesbaden


Artikel

Kirschbaum betrieb ab 1831 philosophische Studien in Göttingen. 1834–46 arbeitete er als Lehrer in Weilburg und Hadamar. Ab 1846 war Kirschbaum Prorektor am Gymnasium Wiesbaden und wurde 1848 zum Professor ernannt. 1865 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Göttingen. In den Nassauischen Verein für Naturkunde trat er 1843 ein und übernahm 1847 die zoologische Sektion.  Nach dem Fortgang des Paläontologen Fridolin von Sandberger nach Karlsruhe wurde Kirschbaum dessen Nachfolger, der nassauische Herzog ernannte ihn zum Inspektor (Leiter) des Naturhistorischen Museums (später Naturwissenschaftliche Sammlung im Museum Wiesbaden) und Sekretär des Vereins.

Nebenbei wirkte er als Dozent beim Chemischen Laboratorium Fresenius und hielt Vorlesungen über Botanik und Zoologie an der Landwirtschaftsschule Hof Geisberg.

Als Leiter der Zoologischen Sektion des Museums förderte er maßgelblich den Ausbau der wissenschaftlichen Sammlungen und deren Ausstellung. Dabei lag sein besonderes Interesse bei den wirbellosen Tieren. Sein bedeutendstes Werk widmet sich den Zikaden der Region.

Die Sammlung mit mehr als 5.000 Tieren wird im Museum Wiesbaden aufbewahrt. Sie enthält Material von mehr als 330 erstbeschriebenen Arten und gehört damit zu den wichtigsten europäischen Sammlungen. Kirschbaum revidierte aber auch die Kenntnis von den Reptilien und Fischen Wiesbadens und Nassaus. Sein Werk bildet damit einen wichtigen Bestandteil aktueller Klima- und Biodiversitätsforschung. Darüber hinaus stand er in Kontakt zu zahlreichen bedeutenden Zoologen der damaligen Zeit und zu anderen Museen sowie Vereinen, wobei er selbst Mitglied in 23 wissenschaftlichen Gesellschaften war.

Literatur