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May, Karl Hermann

May, Karl Hermann

Evangelischer Geistlicher, Historiker

geboren: 28.11.1903 in Weilburg

gestorben: 25.09.1990 in Wiesbaden


Artikel

May studierte evangelische Theologie in Tübingen, Gießen, Berlin und Marburg. Das anschließende Studium der Geschichte und Philosophie schloss er mit der Promotion ab. Die bis heute richtungweisende Dissertation »Territorialgeschichte des Oberlahnkreises (Weilburg)« stellt sein Hauptwerk dar (1939). Nach dem Besuch des Theologischen Seminars in Herborn und dem Lehrvikariat (1929) begann er 1930 seine berufliche Tätigkeit als Hilfsprediger in Griesheim. Noch im selben Jahr konnte er auf die Pfarrstelle in Kemel wechseln, die er bis 1956 innehatte, anschließend kam er nach Bad Schwalbach, wo er 1959 Dekan wurde. 1968 trat er in den Ruhestand und lebte danach in Wiesbaden.

Seit seiner Schulzeit hatte sich May mit landeshistorischen Themen befasst. 1927 trat er dem Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung bei, war Mitbegründer der Ortsgruppe Weilburg und 1968–78 Mitglied im Vorstand des Vereins. 1933 wurde er in die Historische Kommission für Nassau berufen. May gehörte außerdem der Historischen Kommission für Hessen an. 1951–56 war er Vorsitzender der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung.

Zahlreich sind seine Zeitschriften- und Festschriftbeiträge zur älteren Geschichte des Nassauer Landes, seiner Grafen und Dynastien, seine Untersuchungen zur älteren Genealogie des nassauischen Adels und seine ortsgeschichtlichen und biographischen Arbeiten. Ein Glanzstück seiner Forschertätigkeit stellt sein Aufsatz über die Zerstörung der Stadt Wiesbaden im Jahr 1242 in den Nassauischen Annalen (NA, 1967) dar. Eine Bibliografie seiner Arbeiten befindet sich in den Nassauischen Annalen von 1984. May wurde auf dem Friedhof in Sonnenberg bestattet.

Literatur

Renkhoff, Otto: Nekrolog. In: Nassauische Annalen 102/1991 [S. 404].