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Schmidt, Philipp Georg Martin

Schmidt, Philipp Georg Martin

Evangelischer Pfarrer

geboren: 04.11.1883 in Miehlen (Taunus)

gestorben: 06.06.1964 in Frankfurt am Main


Artikel

Schmidt studierte Medizin, dann evangelische Theologie in Leipzig, Halle, Tübingen, Bonn und Aberdeen (Schottland). Nach dem Besuch des Predigerseminars in Herborn war er ab 1910 Pfarrer in Holzhausen an der Haide und 1918–28 Pfarrer in Wiesbaden.

Als Mitglied der kleinsten Fraktion (kirchliche Linke) wurde er Schriftführer des Verfassungsausschusses des Verfassunggebenden Landeskirchentags von 1922, der den Übergang vom »Konsistorialbezirk Wiesbaden« zur »Evangelische Landeskirche in Nassau« zu bewältigen hatte. 1947–49 war Schmidt als Mann der Bekennenden Kirche Vorsitzender des Kirchenordnungsausschusses der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Zudem war er Herausgeber und Schriftleiter des evangelischen Kirchenblattes »Weg und Wahrheit«.

Sein wissenschaftliches Fachgebiet war vor allem die Religionspädagogik. Von 1929 bis zu seiner politisch motivierten Beurlaubung im April 1933 war er Professor für Religionswissenschaft an der simultanen Pädagogischen Akademie in Frankfurt am Main. 1934 scheiterte seine Berufung auf eine Professur in Marburg. 1937–40 und 1945–48 verwaltete er eine Professur am Predigerseminar in Herborn. Ab 1954 war er in Marburg Lehrbeauftragter für Religionspädagogik und Religionsgeschichte. 1948–57 wirkte er in gleicher Funktion am Berufspädagogischen Institut und an der Universität in Frankfurt. Die Universität Marburg verlieh ihm 1949 die Ehrendoktorwürde.

Literatur

Dienst, Karl: Religionspädagogik zwischen Schule und Kirche. Quellen und Studien zur hessischen Kirchengeschichte, Bd. 17, Darmstadt, Kassel 2009.

Steitz, Heinrich: Geschichte der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Marburg 1977 [S. 480; 495].