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Spar- und Bauverein

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Der Spar- und Bauverein wurde 1897 von Regierungssekretär Christian Holstein gegründet mit dem Ziel, für gering verdienende Arbeiter und kleine Handwerker bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Der Schwerpunkt des genossenschaftlich organisierten Vereins lag vor allem beim Erwerb bzw. Bau von Häusern.

Nach einer internen Berufsstatistik gehörten ihm im Januar 1898 etwa zu zwei Dritteln Handwerker und Arbeiter an. 1897 kaufte der Verein Gelände an der Waldstraße und errichtete bis 1905 entlang der Wald-, der Vereins-, der Wiesen- und der Riedstraße 200 Häuser. Entscheidend für diesen Erfolg war neben dem raschen Anstieg der Mitgliederzahl auf bald 300 Genossenschafter die Gewährung einer Hypothek seitens der Alters- und Invalidenversicherungsanstalt Hessen-Nassau.

Nach diesen Anfangserfolgen geriet der Spar- und Bauverein aber recht bald in eine Krise. 1899 sank die Mitgliederzahl auf 200. Um 1911 geriet der Verein gegenüber der Biebricher Stadtverwaltung in Zahlungsschwierigkeiten. In dieser Krisensituation erging es dem Spar- und Bauverein wie vielen gemeinnützigen Baugesellschaften. Nach der Aufzehrung des Anfangskapitals fehlte die finanzielle Kraft zur Fortsetzung der begonnenen Bautätigkeit. 1915 wurde der Spar- und Bauverein aufgelöst.

Literatur

Fuhr, Clärle: Zwischen Biebrich und Wiesbaden: Das Waldstraßenviertel. In: Schmidt-von Rhein, Von Biebrich nach Wiesbaden [S. 155–174].