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Weyland, Josef

Weyland, Josef

Katholischer Geistlicher

geboren: 13.03.1826 in Hadamar

gestorben: 11.01.1894 in Fulda


Artikel

Weyland studierte in Gießen und im Priesterseminar in Limburg, wo er 1848 die Priesterweihe empfing. Nach Kaplanjahren in Rennerod und Höchst verbrachte er sieben Jahre als Kaplan am Frankfurter Dom. Die Aktivitäten einer Großstadtpfarrei, die politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen dieser Zeit und Kontakte zu bedeutenden Persönlichkeiten prägten den jungen Kleriker.

Nach dreijähriger Tätigkeit als Pfarrverwalter in Lorch wurde er 1861 Koadjutor des erkrankten Wiesbadener Stadtpfarrers Franz Ferdinand Petmecky und übernahm nach dessen Emeritierung 1862 dieses Amt. 1863 wurde er zum Dekan, 1866 zum Geistlichen Rat ernannt. Während seiner Amtszeit wuchs die Katholikenzahl der Stadt von 5.600 auf 16.000 an und eine zukünftige Teilung der Pfarrei St. Bonifatius erschien unausweichlich. Weitblickend ebnete Weyland 1869 durch Ankauf eines Bauplatzes für die spätere Maria Hilf Kirche den Weg für eine zeitgemäße Neuordnung der Pfarrei.

Im Rahmen der Maigesetze des Preußischen Kulturkampfes wurde den Alt-Katholiken der »Mitgebrauch der Kirchen« gestattet; dies war jedoch den Katholiken durch einen Grundsatzbeschluss der Fuldaer Bischofskonferenz untersagt worden. Unter Weyland schufen sich die Wiesbadener Katholiken eine Notkirche im Garten des Marienheimes. Zu deren Finanzierung gingen Kollektenaufrufe an alle deutschen und französischen Katholiken und zogen internationale Aufmerksamkeit auf Wiesbaden. In dieser Situation wurde Pfarrer Weyland von Papst Leo XIII. 1882 zum Päpstlichen Hausprälaten ernannt. 1886 konnte die Gemeinde wieder in ihre Bonifatiuskirche zurückkehren.

1887 wurde Weyland zum Bischof von Fulda gewählt und verließ Anfang 1888 Wiesbaden. Seine Grabstätte befindet sich in der Bischofsgruft des Fuldaer Doms.

Literatur

Jahrbuch des Bistums Limburg 1956 [S. 53 ff.].

Gatz, Erwin: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945, Berlin 1983 [S. 812 f.].

Schatz, Klaus: Geschichte des Bistums Limburg [S. 216].