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Wintermeyer, Louis

Wintermeyer, Louis

Landwirt, Reichstagsabgeordneter

geboren: 07.09.1859 in Wiesbaden

gestorben: 18.09.1901 in Brunnen (Schweiz)


Artikel

Wintermeyer besuchte 1875–77 die Landwirtschaftsschule Hof Geisberg und 1881–82 die landwirtschaftliche Akademie in Hohenheim bei Stuttgart. 1887 übernahm er den elterlichen Hof, wurde Mitglied des Wiesbadener Bürgerausschusses und 1891 Stadtverordneter.

Er betätigte sich in berufsständischen Gremien wie dem Landwirtschaftlichen Verein für den Stadt- und Landkreis Wiesbaden, dessen Vorsitz er ab 1888 innehatte. Ferner gehörte er dem Direktorium des Vereins nassauischer Land- und Forstwirte an und wirkte als stellvertretender Direktor im Verband nassauischer landwirtschaftlicher Genossenschaften. Ab 1897 saß er als Repräsentant für Wiesbaden und den Untertaunuskreis im Preußischen Abgeordnetenhaus.

1897 wurde er als Vertreter des Wahlkreises Wiesbaden 2 (Wiesbaden-Rüdesheim) in den Deutschen Reichstag gewählt, wo er die linksliberale Freisinnige Volkspartei (FVp) vertrat. In Erscheinung trat er vor allem bei den Weinbau betreffenden Fragen. Dazu gehörte die Problematik der »Verbesserung« von Weinen durch Aufzuckerung. Ferner wandte er sich gegen die Einführung der Schaumweinsteuer, um die kaiserliche Kriegsflotte zu finanzieren. Wintermeyer sah darin eine Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz kleiner und mittlerer Schaumweinhersteller.

Nach Wintermeyer ist in Wiesbaden die Wintermeyerstraße benannt.

Literatur

Wintermeyer, Louis: In: Amtliches Reichstags-Handbuch, Bd. 1898/1903 (10. Legislaturperiode), Berlin 1898 [S. 283].