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Wolff, August Friedrich Wilhelm

Wolff, August Friedrich Wilhelm

Kaufmann, Politiker

geboren: 06.10.1844 in Biebrich

gestorben: 28.12.1914 in Biebrich


Artikel

Wolff erlernte den Beruf des Kaufmanns. 1870 gründete er in Biebrich ein Nutzholz- und Baumaterialiengeschäft, das er bis 1885 betrieb.

Er war Mitglied der Gemeindevertretung und bekleidete verschiedene Ehrenämter in der städtischen Verwaltung und im Magistrat. 1885–1904 war er Zweiter Bürgermeister von Biebrich. Ab 1893 gehörte er dem Kreistag des Landkreises Wiesbaden an. 1898–1914 vertrat er den 8. Wahlbezirk Wiesbaden-Land und Höchst im Preußischen Abgeordnetenhaus; er gehörte der Fraktion der Nationalliberalen Partei an und wurde bei den Wahlen 1903, 1908 und 1913 wiedergewählt.

Wolff setzte sich im Preußischen Landtag insbesondere für regionale und lokale Angelegenheiten ein. So forderte er unter anderem den Ausbau des Biebricher Hafens und die Errichtung eines Amtsgerichts in Biebrich. Besonders begrüßte er den Ankauf von Weinbergen im Rheingau durch die preußische Verwaltung. Als Branddirektor bei der Freiwilligen Feuerwehr Biebrich setzte er sich für den systematischen Ausbau des Feuerlöschwesens ein. Wegen seiner Verdienste wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.

Er war 40 Jahre lang Mitglied des Vorschussvereins, des Vorläufers der Volksbank Biebrich, und gehörte dort dem Vorstand und dem Aufsichtsrat an. Viele Jahre war er Mitglied des evangelischen Kirchenvorstands, des Turnvereins, des Gewerbevereins, des Vereins Volkswohl e.V. und des Männergesangvereins. Der Kaiser verlieh ihm den Roten Adlerorden. Die Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung ehrte Wolff 1963 durch die Umbenennung der Gartenstraße in August-Wolff-Straße.

Literatur

Liebert, Bernd: Politische Wahlen in Wiesbaden im Kaiserreich (1867–1918). Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 45, Wiesbaden 1988.

Wiesbadener Tagblatt 29.12.1914.