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Zu Gast: Niloufar Taghizadeh

Die Heidelberger Filmemacherin Niloufar Taghizadeh präsentiert am Donnerstag, 6. Juni, um 20 Uhr im Caligari ihren bewegenden Dokumentarfilm über die Geschichte von Leyla und ihrer sechsjährigen Tochter Nila, der zeigt, wie islamistische Gesetze im Zusammenwirken mit großen Teilen der iranischen Gesellschaft Frauen unterdrücken.

Leyla und ihre sechsjährige Tochter Nila leben in der Heiligen Stadt Mashhad im Iran. Nila ist das Ergebnis einer Zeitehe, die es einem Mann erlaubt, mit einer Frau die Ehe einzugehen, auch wenn er bereits verheiratet ist. Kinder, die aus einer solchen Beziehung hervorgehen, sind rechtlich nicht existent. Solange der Vater das Kind nicht anerkennt, kann keine Geburtsurkunde ausgestellt werden, weshalb Nila keine Schule besuchen kann. Der Dokumentarfilm schildert Leylas unermüdliche Bemühungen, Nilas Rechtsstatus zu klären, um ihr eine Perspektive für die Zukunft zu bieten. In einer nicht enden wollenden bürokratischen Auseinandersetzung kämpft Leyla nicht nur gegen das Rechtssystem, sondern auch gegen eine verurteilende Gesellschaft.

Regisseurin Niloufar Taghizadeh hat diesen Film über drei Jahre zum Teil undercover gedreht, um die Geschichte von Nila und damit unzähligen "undokumentierten" Kindern im Iran zu erzählen, deren Existenz verleugnet wird.

Iran/Deutschland 2023, 98 Min., FSK: ab 12, OmU