Grau-blauer Glanz, geritzte Muster, massive Formen: Westerwälder Steinzeug war einst ein weltweiter Exportschlager – schön, nützlich oder kurios. Die Ausstellung im sam – Stadtmuseum am Markt bringt verborgene Objekte aus dem Depot ans Licht und zeigt, wie Ton zu Kultur wird.

Das sogenannte Kannenbäckerland im Westerwald zählt zu den ältesten Produktionszentren Europas. Seit dem Mittelalter formen Handwerker hier Krüge, Kannen, Figuren und Vorratsgefäße – vieles davon für den alltäglichen Gebrauch, manches als kunstvoll gestaltete Einzelstücke. In der Region rund um Wiesbaden prägte das Steinzeug Wirtschaft, Brauchtum und das Bild von Heimat.

Einige seiner Qualitäten machten Westerwälder Steinzeug lange Zeit einzigartig: hohe Bruchfestigkeit, formstabile Kühlung – perfekte Voraussetzungen für Mineralwasserflaschen und Schmalztöpfe, wie sie bis heute bekannt sind.

Historisches Steinzeug trifft poetische Bildwelten:
In der Ausstellung treten die Stücke in Dialog mit Fotografien von Eckart Bartnik, der die Tongruben der Region als farbintensive, fast surreal wirkende Landschaften zeigt.

Ein vielseitiges Begleitprogramm lädt ein, Material, Geschichte und Gestaltungskraft neu zu entdecken.

Die Sonderausstellung wird am 30. September 2025 um 19 Uhr eröffnet. Das bisher bekannt gegebene Datum des 23. September ist nicht mehr aktuell.

Vom 1. Oktober 2025 bis zum 1. März 2026 ist die Ausstellung im sam - Stadtmuseum am Markt zu sehen.

Der Eintritt in die Sonderausstellung beträgt sechs Euro und vier Euro ermäßigt.

Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Broschüre, die ab Oktober 2025 im sam erworben oder per Mail bestellt werden kann.