Moderation: Beate Tröger (DLF und FAZ)
Özlem Özgül Dündar, deren Texte unter anderem mit dem Retzhofer Dramapreis, dem Kelag-Preis in Klagenfurt und dem Brinkmann-Stipendium ausgezeichnet wurden, kontrastiert ihr ihren Texten Zartheit und Gewalt. Dündar schreibt Lyrik, dramatische Texte und Essays, arbeitet als Übersetzerin und Performerin und schreibt derzeit an ihrem Debütroman. So versucht sie, sich den Fragen, die sie beschäftigen, aus unterschiedlichen Richtungen anzunähern: Wie kann abseits von Tagespolitik gesellschaftliche Realität erzählt werden? Wie kann das Schreiben rechte Gewalt, rassistische Ausgrenzung und migrantische Lebensrealität fassen, ohne ästhetisierend oder naturalistisch zu werden?
Im Zeichen der Uraufführung ihres Stückes „an grenzen“ am Hessischen Staatstheater Wiesbaden in der Regie von Susanne Frieling lädt das Literaturhaus Dündar zur Werkstattlesung und zum Künstlerinnengespräch ein. Sie wird aus unterschiedlichen Facetten ihrer künstlerischen Arbeit lesen, unter anderem aus „an grenzen“, das abends im Hessischen Staatstheater zu sehen ist.
In „an grenzen“ kontrastiert Dündar die Materialität migrantischer Körper, die brutale Konkretheit physischer Ausbeutung und rechter Gewalt mit einer geduldig insistierenden Sprache, geprägt von einer fast zärtlichen Sehnsucht danach, wahrzunehmen und wahrgenommen zu werden und eine echte Begegnung zu ermöglichen.
Eine Kooperation mit dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden im Rahmen der Internationalen Maifestspiele
Foto: Özlem Özgül Dündar (c) Dirk Skiba